Gabriel in Duisburg SPD schickt Özdemir und Bas ins Rennen

Duisburg · Parteichef Sigmar Gabriel war Dienstagabend prominenter Gastredner bei der Delegiertenversammlung der Duisburger SPD in der Rheinhausenhalle.

 SPD-Parteichef Sigmar Gabriel wurde von den Duisburger Sozialdemokraten mit anhaltendem Beifall begrüßt.

SPD-Parteichef Sigmar Gabriel wurde von den Duisburger Sozialdemokraten mit anhaltendem Beifall begrüßt.

Foto: Probst, Andreas

Die 44-jährige Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas kandidiert erneut für ein Mandat im Wahlkreis Duisburg-Süd, Mahmut Özdemir (25) geht als potenzieller Nachfolger für den ausscheidenden Hans Pflug im Nordkreis ins Rennen.

Während Bärbel Bas ohne Gegenkandidatin antrat und 240 von 255 Delegiertenstimmen (94,1 Prozent) bekam, musste sich der Homberger Rechtsreferendar Özdemir, der von den Ortsverbänden im Duisburger Westen vorgeschlagen worden war, gegen sechs Mitbewerber durchsetzen.

Im ersten Wahlgang hatte der Neumühler Heiko Blumenthal die nötige absolute Mehrheit zunächst mit 122 Stimmen nur knapp verfehlt. Zweiter wurde Özdemir, der es auf insgesamt 102 Stimmen brachte.

Im zweiten Wahlgang gab es mit Özdemir, Blumenthal und dem Duisserner Kevin Pascal Schrätz (23) dann nur noch drei Bewerber. Özdemir sicherte sich mit 124 von 248 gültigen Stimmen mit fünf Stimmen Vorsprung den Sieg vor Blumenthal (119) und Schrätz (3). Es gab drei Enthaltungen und drei ungültige Stimmen.

Zuvor hatte SPD-Parteichef Sigmar Gabriel in einer kämpferischen Rede die Duisburger Sozialdemokraten auf den anstehenden Bundestagswahlkampf eingestimmt. Gabriel machte deutlich, dass die SPD wieder eine Partei für die "kleinen Leute" werden müsse.

Bei seinem Parforceritt durch aktuelle politische Themen setzte er daher seinen Schwerpunkt vor allem auf soziale Gerechtigkeit und den Mindestlohn: "Sozial ist nicht, was Arbeit schafft — sozial ist, was Arbeit schafft, von der man auch leben kann."

Gabriel ging auch auf die aktuelle Zuwandererproblematik ein. Helfen müsse hier vor allem die EU. "Eine Lösung kann es nur geben, wenn den Menschen in ihren Heimatländern selbst geholfen wird. Darum muss sich die EU jetzt endlich einmal kümmern. Ansonsten ist unser Land auch irgendwann überfordert mit der Integration der Menschen", forderte der SPD-Chef. Die SPD sei eine Partei der Stadt. Deshalb dürfe der Bund den Kommunen auch nicht immer mehr Pflichtaufgaben auferlegen. "Nur dann können Städte das schaffen, wozu sie da sind, und das ist Heimat."

Aus den Fehlern der verlorenen Wahl 2009 habe man gelernt, so Gabriel. "Ihr müsst wieder dahin gehen, wo es laut und ungemütlich ist, wo es dreckig ist und manchmal sogar stinkt", forderte er seine Duisburger Parteifreunde auf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort