Duisburg Stadtfest wird deutlich kleiner

Duisburg · Das Rheinhauser Stadtfest findet in diesem Jahr vom 1. bis 3. Juni statt – allerdings nur noch auf der Krefelder und der Friedrich-Alfred-Straße. Auf dem Marktplatz wird nicht gefeiert, weil viele Geschäftsleute kein Interesse haben.

 Die Band "Jamie Clarke's Perfect" wird am Freitag, 1. Juni, auf der Bühne an der Krefelder Straße, Ecke Fußgängerzone auftreten.

Die Band "Jamie Clarke's Perfect" wird am Freitag, 1. Juni, auf der Bühne an der Krefelder Straße, Ecke Fußgängerzone auftreten.

Foto: Fischer

Rheinhausen Das Rheinhauser Stadtfest wird in diesem Jahr deutlich kleiner ausfallen: Gefeiert wird vom 1. bis 3. Juni ausschließlich auf der Krefelder und der Friedrich-Alfred-Straße. Das Fest auf und um den Marktplatz herum werde ausfallen, kündigte Rudi Lisken, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Kaufleute, gestern an.

 Besucher schlendern über die Krefelder Straße beim Rheinhauser Stadtfest 2010. Am Ende der Straße wird in diesem Jahr Schluss sein.

Besucher schlendern über die Krefelder Straße beim Rheinhauser Stadtfest 2010. Am Ende der Straße wird in diesem Jahr Schluss sein.

Foto: Probst

Die Begeisterung der Kaufleute sei nicht mehr so groß wie früher, erklärte Lisken, der bislang für die Festmeile auf und um den Marktplatz verantwortlich war. Und er wurde noch deutlicher: "Es ärgert mich, dass die Kaufleute nicht mehr mitziehen." Viele hätten gar kein Interesse, die von ihnen verlangten 125 Euro zu zahlen. Sie verstünden einfach nicht, so Lisken, wie sehr sie davon profitieren könnten, wenn sie sich an dem Fest beteiligten, etwa indem sie vor ihren Läden Stände aufbauten.

Lisken berichtete auch von Fällen, in denen Kaufleute ihre Teilnahme zugesagt, sich auch beteiligt, dann aber geweigert hätten, die 125 Euro zu zahlen. "Ich bin dann nachher herumgelaufen und habe versucht, das Geld einzutreiben, was mir nicht immer gelang", erzählte Lisken. "Allein 2011 habe ich 1100 Euro Miese gemacht." Zum Glück hätten Union Getränke und die Sparkasse die ausstehenden Rechnungen der Kaufleute beglichen. "Das mache ich nicht mehr mit", sagte Rudi Lisken gestern. "Die Veranstaltung auf Verdacht durchführen, das will ich nicht mehr." Zumal auch die großen Sponsoren nicht mehr so großzügig seien wie früher.

Lisken will jetzt mal ein Jahr aussetzen und abwarten. "Wenn die Leute das Fest auf dem Marktplatz vermissen, mache ich nächstes Jahr vielleicht wieder mit. Aber im Moment sehe ich keine Perspektive."

Werbering-Chef Karsten Vüllings, der für den Bereich Krefelder Straße und Friedrich-Alfred-Straße verantwortlich ist, will seine Planungen trotzdem weiter vorantreiben. "Es gibt jetzt ohnehin kein Zurück mehr. Und ich bin zuversichtlich, dass es auch so ein Erfolg wird", sagte er.

Zusammen mit Tag der Vereine

Im Gegensatz zu Lisken habe er in den vergangenen beiden Jahren eher wieder "eine leichte Tendenz nach oben" feststellen können, was das Interesse der Geschäftsleute angehe. Zudem verspricht er sich einiges von der Tatsache, dass das Stadtfest erstmals mit dem Tag der Vereine zusammenfällt. Die Vereine werden sich laut Vüllings am Sonntag, 3. Juni, auf der Krefelder Straße zwischen Schulstraße und Friedrich-Ebert-Straße an Ständen und auf einer Bühne präsentieren. Die Festmeile wird dadurch also noch einmal deutlich verlängert.

Bezirksamtsleiter Reiner Sanner bedauert die Entscheidung von Rudi Lisken, zeigte aber auch Verständnis: Er erinnere sich gut an die Anfänge, als alle noch mitgemacht hätten mit Ständen vor ihrer Ladentür. Das sei immer weniger geworden. "Und man muss die Veranstaltung nun mal finanzieren können", so Sanner. "Das geht nur über die örtliche Kaufmannschaft und Sponsoren."

(RP)
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