Duisburg Stadtspitze blickt positiv in die Zukunft

Duisburg · Premiere im Rathaus: Nach einem Jahr im Amt wagten OB Link und die Dezernenten einen Blick voraus. Ihr Fazit: Duisburg hat viel Potenzial.

Duisburg: Das ist Oberbürgermeister Sören Link
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Es gebe wieder "eine funktionierende Stadtgesellschaft" in Duisburg, Probleme werden kontrovers diskutiert und in der Verwaltung "wird wieder entschieden". Oberbürgermeister Sören Link zog gestern nicht nur ein positives Fazit seiner Amtszeit, er hatte zur Pressekonferenz auch gleich die sechs Beigeordneten mitgebracht. Alle stellten ihre wichtigsten Projekte für die nächsten Jahre vor. Neben der Bildung ist für Link insbesondere das Mercatorhaus eine Herzensangelegenheit. "In einem Jahr wird das Projekt nicht nur im Ansatz erkennbar, sondern weit fortgeschritten sein", sagte Link. Die durch Spenden finanzierte Rekonstruktion soll zwischen einer und fünf Millionen Euro kosten.

Dezernent Carsten Tum verwies darauf, dass die Planungen für das Mercatorquartier noch einmal geändert werden müssen, um das Mercatorhaus angemessen integrieren zu können. Tum sagte, für Aurelis gebe es auf dem Gelände der "Duisburger Freiheit" im Herbst Baurecht, so dass dort noch in diesem Jahr die Bagger rollen könnten. Auch bei der Renovierung des Lehmbruck-Museums, der Stadtmauer, dem Provisorium für den Fernbusbahnhof und dem Stadtfenster gehe es zügig weiter, während andere Vorhaben wie die Bahnhofsplatte noch Zeit bräuchten. Projekte wie in Hochheide, Laar und der Grüngürtel Nord bewiesen, dass nicht nur in der City Entwicklungen stattfänden. Beim Factory Outlet Center würden die Anregungen jetzt ausgewertet, Ende des Jahres folge die Offenlegung. "Wir arbeiten unseren Part ab, alles andere ist Sache des Investors", sagte Tum.

Umweltdezernent Dr. Ralf Krumpholz stellte das städtische Baumkonzept vor, das in diesem und im nächsten Jahr die Pflanzung von 680 Bäumen vorsieht — unter anderem auch als Ersatz für die Bäume, die wie berichtet an der Mercatorstraße gefällt werden. Dagegen hat der BUND inzwischen 1400 Unterschriften gesammelt.

Thomas Krützberg stellte den Ausbau der U3-Betreuung vor. Zum 1. August gibt es in Duisburg 3104 Plätze, was einer Versorgungsquote von 37 Prozent entspricht. Gesetzlich gefordert sind 32 Prozent. Dazu kämen 350 Plätze für unter einjährige Kinder. 500 weitere Plätze kommen in den nächsten Jahren hinzu. Für Notfälle gebe es flexibel einsetzbar Container. 70 Prozent der U3-Plätze sind in Kindertagesstätten, 30 Prozent bei Tagesmüttern oder -vätern.

Ordnungsdezernent Wolfgang Rabe informierte über den geplanten Bau der neuen Feuerwachen in Rheinhausen und an der Mercatorstraße. Sie sollen in den Jahren 2014 / 2015 gebaut werden. Damit soll gewährleistet werden, dass die Feuerwehr spätestens in den geforderten neuneinhalb Minuten am Einsatzort ist. Das Immobilien Management hat für die Wache in Rheinhausen insgesamt 5,5 Millionen Euro veranschlagt, für die in der City zwei Millionen Euro.

Stadtdirektor Reinhold Spaniel widmete sich, wie er es beschrieb: den drei "Megathemen": demografische Entwicklung, Pflege und Inklusion. Inklusion bedeute, dass Gruppen wie Behinderte oder Migranten nicht in die Gesellschaft integriert werden müssten — sie seien per se Teil der Gesellschaft. "Inklusion ist ein Menschenrecht", sagte Spaniel und dürfe deshalb nicht abschätzig als "Sozialgedöns" abgetan werden. Im nächsten Jahr werde der vierte Sozialbericht der Stadt vorgelegt, der sich dem Schwerpunktthema "Menschen mit Behinderung" widmen wird.

Stadtkämmerer Dr. Peter Langner wies auf das Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes bis zum Jahr 2016 hin. Bis 2021 müsse die Stadt dies auch ohne Landeshilfe schaffen. 2012 sei das städtische Defizit mit 60 Millionen Euro — die Hälfte davon bestand aus der Hilfe für die Stadtwerke — deutlich geringer ausgefallen als erwartet. 323 Stellen in der Verwaltung seien aus Spargründen in den vergangenen zwei Jahren gestrichen worden. Dieser Weg müsse fortgesetzt werden.

(RP)
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