Duisburg Toter Junge im Rhein: Polizei rechtfertigt Vorgehen
Duisburg · Einen Monat nach dem Tod eines 13-jährigen Jungen, der von seinem Freund in den Rhein gestoßen worden sein soll, beschäftigte der Vorgang am Donnerstag die Duisburger Politik.
Im Integrationsrat wies die Polizei Vorwürfe des Vaters zurück, er sei von den Polizeibeamten am Unglücksort unverhältnismäßig behandelt und ohne Begründung festgehalten worden, als er zur Unglücksstelle wollte. "Damit haben wir den Mann davor bewahrt, eine Straftat zu begehen", sagte Rüdiger Wollgramm, Leiter der Direktion für Gefahrenabwehr, auf eine entsprechende Anfrage der CDU-Fraktion.
Wollgramm machte deutlich, dass er das Verhalten des Mannes menschlich nachvollziehen könne. "Dies war eine emotionale Ausnahmesituation, in der jeder Vater überreagiert." Allerdings habe der Vater des Jungen bei seinem Eintreffen am Kultushafen wüste Drohungen ausgestoßen und den ebenfalls anwesenden Eltern der anderen Jungen "Ungemach" angedroht. "Hätten wir den Mann durchgelassen, dann würde er sich jetzt wahrscheinlich vor Gericht wegen Körperverletzung oder anderer Straftaten verantworten müssen", sagte Wollgramm. Er sei sicher, dass mit einigem Abstand auch bei dem jetzt noch aufgewühlten Mann diese Erkenntnis reifen könne.
Der vom Vater geäußerte Vorwurf, er sei aufgrund seiner Herkunft zurückgehalten worden, laufe jedenfalls ins Leere. Auch die Tatsache, dass die deutschstämmige Ehefrau die Polizeisperre passieren konnte, sei ausschließlich ihrem gemäßigteren Verhalten geschuldet. "Wir fühlen mit, unabhängig von der Herkunft. Davon ist unser Handeln nie bestimmt", stellte Wollgramm klar. Die Androhung von Handschellen für den Vater des ertrunkenen Jungen sei ebenfalls eine Reaktion der Beamten auf dessen Verhalten gewesen: "Er konnte sich nicht beruhigen."