Duisburg Trotz Konkurrenz verträglich

Duisburg · Die Realisierung des Höffner-Möbelhauses auf der "Duisburger Freiheit" scheint näher gerückt zu sein. Ein neues Gutachten sieht keine größeren Bedenken. Der Rat soll in seiner Sitzung im Juli entscheiden.

Nach der Bürgerbeteiligung im April sind nun die Vorgaben für die Pläne von Unternehmer Kurt Krieger konkretisiert worden. Am Freitag befassen sich die Bezirksvertretung Mitte und der Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr noch einmal mit dem Vorhaben.

Ein Möbelzentrum mit HöffnerHaupthaus (rund 43 800 Quadratmeter) und ein etwa 8000 Quadratmeter großer "Sconto"-Möbelmitnahmemarkt stehen im Zentrum. Ein Gutachten kommt zu dem Schluss, das Planvorhaben sei hinsichtlich der geplanten Kern- und Randsortimente als "städtebaulich verträglich" zu bewerten.

Konkurrenz für andere Häuser

Allerdings geht die Analyse auch von Umsatzverlusten bei vorhandenen Möbelgeschäften aus. Zwar seien sowohl Ikea (20 000 Quadratmeter Verkaufsfläche) wie auch Rüsen (12 500 Quadratmeter) und Dvorak (5000 Quadratmeter) nicht als "Großmöbelhaus"anzusehen, doch gebe es speziell im Ruhrgebiet mit Ikea (Essen), Kröger (Essen), Hardeck (Bochum), Ostermann (Bottrop), Schaffrath (Düsseldorf, Krefeld), Bernskötter (Mülheim), Rück und Finke (beide Oberhausen) regional bedeutsame Mitbewerber.

Dagegen sei das westliche und nördliche Umland von relativ kleinen Anbietern mit Schwerpunkten in Moers und Krefeld geprägt. In Duisburg seien rund 496 000 Einwohner mit einer spezifischen Kaufkraft für Möbel von rund 127 Millionen Euro angesprochen, in den angrenzenden Städten rund 336 000 Einwohner mit einer Kaufkraft für Möbel von 98 Millionen Euro.

Die Gutachter gehen davon aus, dass rund ein Drittel des Umsatzes durch Kunden aus Duisburg zustande kommt, zwei Drittel kommen demnach von außerhalb. Wichtig ist auch der Blick auf das Nebensortiment. Kunden aus der Innenstadt, aus Hamborn und Marxloh, aber auch aus den Innenstädten von Moers, Dinslaken und Mülheim würden einen Teil ihrer Einkäufe von Einrichtungsbedarf (Hausrat, Glas, Porzellan, Keramik, Heimtextilien) künftig bei Höffner erledigen.

Insofern gebe es dann auch Umsatzumlenkungen zulasten der bisher aufgesuchten Standorte, heißt es in dem Gutachten. Allerdings sei dies nicht so gravierend, dass ihr Fortbestand infrage gestellt werde. In Duisburg seien vor allem kleinere Einrichtungsspezialisten (Blennemann, Käthe Mandel, UniPolster) sowie die Kaufhäuser Karstadt und Kaufhof betroffen.

Verdrängung unwahrscheinlich

Die zu erwartenden Umsatzrückgänge anderer Möbelhäuser an den besonders betroffenen Standorten wie Rüsen, Dvorak, Rück, Schaffrath und Bernskötter seien "städtebaulich nicht relevant". Selbst im "eher unwahrscheinlichen Fall ihrer vollständigen Verdrängung vom Markt" habe dies keine negativen Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeiten von Haupt- und Nebenzentren, da sie außerhalb gewachsener Innenstädte lägen.

(RP/rl)
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