Duisburg Tum ist Visionär mit Realitätssinn

Duisburg · Carsten Tum (48) ist neuer Planungsdezernent der Stadt Duisburg. Der Rat wählte ihn gestern mit den Stimmen von SPD, Linken und Grünen. CDU und FDP enthielten sich, Ratsherr Knut Happel (Bürger Union) votierte gegen Tum.

 Zur Wahl gab es Blumen für Carsten Tum. Er konnte sich auf gestern auf den Rückhalt von SPD, Linken und Grünen verlassen.

Zur Wahl gab es Blumen für Carsten Tum. Er konnte sich auf gestern auf den Rückhalt von SPD, Linken und Grünen verlassen.

Foto: Ralf Hohl

Der gebürtige Hamburger ist wie berichtet zurzeit noch Technischer Beigeordneter in Gladbeck — der Stadt, in der sein Vorgänger Jürgen Dressler einst Planungsamtsleiter war. Während Dressler eher als Visionär galt, gibt sich Tum etwas bodenständiger: "Visionen für die Zukunft zu haben, ist durchaus sinnvoll. Visionen sollten aber Wurzeln haben und deshalb auch machbar und realisierbar sein."

Er freue sich auf seine neue Aufgabe, erklärte der in Röttgersbach wohnende künftige Dezernent, der gelernter Diplomingenieur (Fachrichtung Raumplanung) und Bauassessor ist. In Duisburg sei gerade in der Innenstadt und am Innenhafen viel erreicht worden. Es ginge nun darum, begonnene Projekte fortzuführen, aber auch Neues anzugehen. "Dabei stehen auch die Stadtteile im Mittelpunkt, denn hier leben und arbeiten die Menschen, hier sollen sie sich wohlfühlen und ihre Freizeit gestalten."

Die Kritik des früheren NRW-Ministers Christoph Zöpel (SPD) am Grüngürtel Nord kann Tum nicht nachvollziehen: "Das hat mich sehr geärgert. Es gibt in diesem Bereich so viele Leerstände und Altbestand, dass ein Abriss richtig ist. Hier ist der richtige Weg eingeschlagen worden."

Zu den von ihm in der Vergangenheit begleiteten Projekten gehören unter anderem auch die Landesgartenschau in Oberhausen und der Ausbau der B 224 zur A 52 in Gladbeck. "Ich verstehe mich als Teamarbeiter. Meine Tür ist offen für alle, die konstruktiv mitarbeiten wollen", erklärte er gestern. Dass Stadtentwicklung in Duisburg angesichts leerer Kassen nicht einfach ist, ist ihm bewusst: "Das gilt aber für das ganze Ruhrgebiet und ist daher auch nicht anders als in vergleichbaren Städten."

Tum ist verheiratet und hat zwei 18 und 20 Jahre alte Kinder. Er wohnt seit mehr als 20 Jahren in Duisburg und ist seit dieser Zeit auch SPD-Mitglied. In seiner Freizeit engagiert er sich in der evangelischen Bonhoeffer-Gemeinde Obermarxloh, fährt gerne Fahrrad und spielt Basketball.

(RP)
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