Duisburg Unterwegs mit 28 Reisebussen

Duisburg · Noch zwei Tage, dann geht es los. Wenn am Donnerstag das St. Hildegardis-Gymnasium an den Start zu einer beispiellosen Rom-Woche geht, dann ist dies vor allem dem Einsatz des so genannten „Rom-Teams“ zu verdanken. 778 Schülerinnen, 59 Lehrern und 499 Eltern, Ehemalige und Angehörige auf die lange Reise zu schicken, ist schließlich unter anderem ein organisatorisches Problem.

Der logistische Aufwand ist groß: Im Jahr 2005 machte der stellvertretende Schulleiter Herbert Holzenleuchter während einer Schulkonferenz den Vorschlag, mit der gesamten Schule nach Rom zu fahren. Sechs Lehrer waren von der Idee sofort begeistert und beschlossen, das Rom-Team zu gründen. Oberster Grundsatz: Alle fahren mit.

Zwei Jahre und etwa 800 Stunden Arbeitszeit pro Lehrer später steht das Riesen-Projekt kurz vor der Realisierung. „Anfangs trafen wir uns jeden zweiten Monat, in letzter Zeit sahen wir uns mindestens einmal pro Woche. Auch so manche Pause musste für die Organisation herhalten“, berichtet Lehrer und Projektteam-Mitglied Dirk Türnau. Um die Reise zu verwirklichen, waren die Lehrer des St. Hildegardis- Gymnasiums auf die Arbeit von Freiwilligen angewiesen. „Es gibt 15 Arbeitsgruppen, bestehend aus Eltern, Lehrern und Schülern. Sie kümmern sich um Dinge wie das Begleitheft, das Sponsoring, die Abendveranstaltungen“, berichtet Herbert Holzenleuchter. Mehr als 60 freiwillige Helfer werden im Campingdorf in Rom den Aufenthalt möglich machen. „Es waren so viele bereit zu helfen, dass wir fast Helfer als Aufgaben zu verteilen hatten“, erzählt Dirk Türnau.

Polizei regelt Reisestart

Die freiwilligen Helfer kümmern sich beispielsweise um die Aufsicht der Schülerinnen, ärztliche Betreuung und Verköstigung der Teilnehmer. Besonders deutlich wird die Größe des Projekts, wenn man die Menge an Bussen bedenkt, die für die Reise gebraucht werden. „Wir reisen mit 28 Reisebussen. Jeder Bus hat drei Fahrer, die sich auf der 1400 Kilometer langen Strecke abwechseln. Wir reisen in Wedau ab, die Polizei regelt für uns den Verkehr“, berichtet Herbert Holzenleuchter. Dass nicht alle Busse gleichzeitig losfahren oder auf der Tour zeitgleich die gleichen Raststätten ansteuern können, ist nur eines der Organisationsprobleme, die es zu lösen galt.

Neue Impulse

Die Lehrer des Rom–Teams wollen ihren Schülerinnen vor allem die Möglichkeit geben, das Leben in einer Welt-Metropole wie Rom zu erleben. „Uns ist bewusst, dass sich Jugendliche nicht unbedingt mit der Kirche identifizieren, auch wenn sie eine katholischen Schule besuchen“, so Dirk Türnau. Lehrer Ulrich Seng ist sich aber sicher: „Die Fahrt in eine kirchlich geprägten Stadt kann den Schülerinnen neue Impulse geben – und die Möglichkeit zum Kulturaustausch und zu vielen gemeinsamen Erlebnissen.“

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort