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Duisburg Verwaltung ist hoch belastet

Duisburg · Für die Beförderung von Mitarbeitern der Stadtverwaltung gibt es einen Hoffnungsschimmer. Das wurde am Mittwoch bei der Personalversammlung deutlich. Pfeifkonzerte gegen OB Sauerland gab es diesmal nicht

 Die Mitarbeiter der Inneren Verwaltung strömten gestern Vormittag zur Personalversammlung in die Mercatorhalle. Sie sind unzufrieden darüber, dass die Arbeitsbelastung stetig steigt und die Mitarbeiterzahl gleichzeitig sinkt.

Die Mitarbeiter der Inneren Verwaltung strömten gestern Vormittag zur Personalversammlung in die Mercatorhalle. Sie sind unzufrieden darüber, dass die Arbeitsbelastung stetig steigt und die Mitarbeiterzahl gleichzeitig sinkt.

Foto: Andreas Probst

Ruhiger und konstruktiver als in den Vorjahren lief die gestrige Personalversammlung der inneren Verwaltung in der gut gefüllten Mercatorhalle. Es sei schon eine besondere Situation für die Beschäftigten, erklärte Personalratschef Rainer Hagenacker.

Dies liege auch daran, dass Oberbürgermeister Adolf Sauerland sich noch immer weigere, die politische Verantwortung für die Katastrophe bei der Loveparade zu übernehmen.

"Wer zu spät geht, den bestraft das Leben", sagte er unter dem Applaus vieler städtischer Mitarbeiter in Abwandelung des bekannten Zitats von Michail Gorbatschow. "Die Verwaltung hat bei der Bevölkerung nicht mehr das gute Ansehen wie früher, und auch das Gesamtimage der Stadt hat darunter gelitten", so Hagenacker. Dies erhöhe die ohnehin schon große Belastung der Beschäftigten.

Zusätzliches Personal

Vertreter verschiedener Bereiche der Stadtverwaltung verdeutlichten ihre immense Arbeitsbelastung. Ihre Forderungen: den Stellenabbau stoppen (bis 2014 sollen insgesamt 618 Arbeitsplätze bei der Stadt wegfallen), freie Stellen wiederbesetzen, zusätzliches Personal für neue Aufgaben und Projekte einstellen.

Dass dies kein einfaches Unterfangen ist, unterstrich Dr. Peter Langner, der als Stadtkämmerer und Personaldezernent in Personalunion auf die schwierige Haushaltssituation hinwies.

"Jede Stellenbesetzung, jede Übernahme von Auszubildenden, jede Beförderung muss von der Bezirksregierung genehmigt werden", so Langner. Erst wenn Duisburg seine Hausaufgaben gemacht habe, schlage auch der Stärkungspakt Stadtfinanzen, der Duisburg nun jährlich rund 51,8 Millionen zusätzlich beschert, zu Buche. "Bis Ende Juni müssen wir der Kommunalaufsicht einen Haushaltssanierungsplan vorlegen", sagte er.

Beförderungen genehmigt

Eine positive Botschaft hatte Oberbürgermeister Adolf Sauerland mitgebracht: "Ich habe gestern Nachmittag einen Brief der Regierungspräsidentin erhalten, in dem sie die Eingruppierung von sechs Aufstiegsbeamten in den gehobenen Dienst genehmigt."

Für weitere Beförderungen habe die Bezirksregierung zumindest Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Sauerland versprach, schnell einen Termin mit der Bezirksregierung auszumachen. "Ich weiß, in welch schwieriger Situation sie als Beschäftigte sich befinden", so der OB. Er sei nicht gekommen, um die Stimmung schönzureden.

Zum Abwahlverfahren wiederholte Sauerland nur Bekanntes: Er sei bis 2015 in sein Amt gewählt worden und werde dort so lange bleiben, bis es ein anderslautendes demokratisches Votum gebe. Das Ergebnis im Abwahlverfahren werde er akzeptieren, und das erwarte er auch von seinen Gegnern.

Das umstrittene Gutachten zur Loveparade habe nicht nur seiner eigenen Entlastung gedient, sondern sei in erster Linie aus Fürsorge für die betroffenen Mitarbeiter erstellt worden. Bei Sauerlands Rede gab es nur wenige Zwischenrufe. Lautstarke Unmutsbekundungen wie noch im vergangenen Jahr bei der Personalversammlung blieben aus.

"Ihre Rede hat einen Grad an Larmoyanz erreicht, den ich nicht mehr ertragen kann. Ich vermisse Menschlichkeit und Moral", sagte eine städtische Bedienstete. Ein anderer Mitarbeiter kritisierte, dass Beschäftigte bei der Auswertung der Unterschriften politisch instrumentalisiert worden seien. "Ich hätte erwartet, dass sie sich hier vor die betroffenen Mitarbeiter stellen", sagte er an die Adresse des Personalrates.

(RP)
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