Duisburg Vier Millionen Tonnen im Jahr

Duisburg · Der Umschlag auf der Kohleinsel im Hafen vom Schiff auf die Bahn soll drastisch ausgeweitet werden. Mit einem entsprechenden Vorhaben der RBH Logistics GmbH befasst sich am Donnerstag auch die Bezirksvertretung Mitte.

24 Stunden am Tag wird auf der Kohleinsel Steinkohle umgeschlagen. Die Kohleinsel liegt zwischen dem Hafenbecken A und der Ölinsel auf der einen und dem Hafenbecken B und der Schrottinsel auf der anderen Seite. Momentan nutzt die RBH hier eine Fläche von rund 125 000 Quadratmetern.

Maximal 1200 Tonnen Kohle können hier pro Stunde umgeschlagen werden, die Lagerkapazität liegt bei rund 220 000 Tonnen. Die Steinkohle erreicht die Insel per Binnenschiff und wird dort entweder direkt auf Güterzüge umgeladen oder aber erst zwischengelagert. Per Zug geht die schwarze Fracht dann weiter an Kraftwerke und Kokereien, vorrangig im Großraum Ruhrgebiet. Nicht zuletzt dank des bundesweiten Atomausstiegs wird der Bedarf an Steinkohle für Kraftwerke weiter wachsen. Deshalb sollen die Kapazitäten der Kohleinsel deutlich ausgeweitet werden.

Verdoppelte Kapazität

So soll die Lagerungsmöglichkeit von derzeit 220 000 Tonnen auf 470 000 Tonnen mehr als verdoppelt werden. Dafür ist eine zusätzliche Fläche am Hafenbecken B vorgesehen. Um diese Fläche nutzen zu können, sind zusätzliche Umschlaganlagen sowie Bagger und Radlader notwendig.

Als Lagerkapazität sind erfahrungsgemäß zehn bis zwölf Prozent der Jahresumschlagsmenge notwendig. Demnach wäre nach dem Ausbau auf der Kohleinsel ein Umschlag von rund vier Millionen Tonnen möglich.

Auch die vergrößerten Umschlagsmengen sollen ausschließlich mit Schiff und Bahn transportiert werden. Ein höheres Lkw-Aufkommen wäre daher mit dem Ausbau nicht verbunden. Wegen des Immissionsschutzes ist aber eine behördliche Genehmigung erforderlich. Einen entsprechenden Antrag hat die RBH bereits im Oktober gestellt.

Er wird zurzeit von der Stadt Duisburg geprüft. Gutachten zur Untersuchung von Luft- und Geräuschbelastungen sind bereits in Auftrag gegeben worden. Außerdem muss das Unternehmen Angaben dazu machen, wie Staub- und Schallemissionen gemindert werden können.

Daneben sind weitere Stellen und Behörden (Feuerwehr, Untere Wasserbehörde, Amt für Baurecht, Untere Gesundheitsbehörde, Untere Bodenschutzbehörde) beteiligt, die sich zu dem Vorhaben äußern.

Erst wenn alle Beteiligten ihre Zustimmung erklärt haben, kann die Erweiterung genehmigt werden. Zu diesem Zeitpunkt werden die politischen Gremien sich noch einmal mit dem Projekt befassen. Involviert sind die Bezirksvertretungen Mitte, Homberg / Ruhrort /Baerl, Meiderich und der Umweltausschuss.

(RP)
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