Duisburg Weniger Ballett in Duisburg

Duisburg · Bei der kurzfristig einberufenen Sondersitzung des Kulturausschusses zur Rheinoper wird zur Sprache kommen, dass der größere Düsseldorfer Partner beim Ballett auf Köln als neuen Hauptpartner setzt.

 In Duisburg soll es in Zukunt weniger Ballettaufführungen geben.

In Duisburg soll es in Zukunt weniger Ballettaufführungen geben.

Foto: Hans jörg michel

Der Geschäftsführende Direktor der Rheinoper, Jochen Grote, sprach sich am Freitag dafür aus, die Entscheidung über die Vertragsverlängerung des Zweistädte-Instituts nochmals zu verlängern: vom ursprünglich vorgesehenen Stichtag 31. Oktober auf 31. März 2013.

Er schließt sich damit der offiziellen Einschätzung des Duisburger Oberbürgermeisters Sören Link (SPD) und seines Düsseldorfer Kollegen Dirk Elbers (CDU) an, die den Zeitgewinn von fünf Monaten nutzen wollen, um bei den Verhandlungen zu einem positiven Ergebnis zu kommen. Ansonsten schlägt der Direktor Alarm: Die Oper kämpfe seit Jahren mit immer kleiner werdendem finanziellen Spielraum. Die Mehrkosten durch Tariferhöhungen und Sachkosten würden von Duisburg schon länger nicht mehr ausgeglichen. Um dies zu kompensieren, habe die Oper an anderen Stellen in den vergangenen vier Jahren mehr als zwei Millionen Euro einsparen müssen. "Wir bluten aus", sagt Grote. Es werde immer schwieriger, hochklassige Produktionen zu finanzieren: "Wir machen uns Sorgen um die künstlerische Zukunft."

Ziemlich optimistisch

Trotz der ungünstigen Ausgangslage und der Duisburger Sparvorgabe, den Zuschuss um eine Million Euro zu kürzen, sei er "ziemlich optimistisch", dass es zu einer Vertragsverlängerung zwischen den bisherigen Partnern komme. "Ich habe den Eindruck, dass sich der Duisburger Oberbürgermeister dafür sehr ins Zeug legt", so Grote. Allerdings hält er es für wahrscheinlich, dass sich Düsseldorf für den Ballettbereich demnächst Köln als zweiten Partner sucht. Ballett könne es weiterhin in Duisburg geben, jedoch weniger. Dieser Plan habe, so Grote, nichts mit den — im Vergleich zu Düsseldorf — schlechteren Zahlen in Duisburg zu tun. Zurzeit erlebe man auch beim kleineren Opernpartner einen wahren Ansturm auf die neuen Ballettproduktionen von Martin Schläpfer. Die Auslastung sei von vormals 50 Prozent auf fast 90 Prozent im Duisburger Stadttheater gestiegen.

Anfreunden kann sich Grote damit, dass externe Unternehmensberater oder Wirtschaftsprüfer die Oper durchleuchten. "Wir haben nichts zu verstecken." Wenn Optimierungspotenzial gefunden würde, könne das der Oper nur nützen. In Düsseldorf hält man es für wahrscheinlich, dass die Firma Actori den Prüfauftrag erhält. Das Unternehmen aus Süddeutschland ist spezialisiert auf Kulturinstitute.

Die Duisburger CDU hat die Sondersitzung des Kulturausschusses beantragt. CDU-Sprecher Frank Heidenreich: "Wir werden der Verwaltung genau auf die Finger schauen, warum diese Fristverlängerung nötig ist. Erst dann werden wir diesen Dringlichkeitsbeschluss unterschreiben. Wir wollen eine gesicherte Zukunft der DOR."

Die Sondersitzung findet am Montag, 22. Oktober, 17 Uhr, im Duisburger Rathaus, Saal 100, statt.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort