Duisburg Wilfried Schaus-Sahm: Künstler aus dem Verborgenen

Duisburg · Bekannt wurde der 1949 geborene Wilfried Schaus-Sahm als Gründer (1997) und künstlerischer Leiter des Duisburger Musikfestivals "Traumzeit". Im vergangenen Jahr legte er dieses Amt nieder, "konsequent und kompromisslos, weil ihm die politischen Einflüsse zu Lasten der Qualität des künstlerischen Konzepts zu bestimmend wurden", so heißt es im Presse-Info. Jetzt ist in der cubus-kunsthalle im Kantpark (Friedrich-Wilhelm-Straße 64) bis zum 26. Juli der bislang im Verborgenen wirkende, großartige bildende Künstler Schaus-Sahm zu entdecken.

Der Titel der Ausstellung "20 von 60" besagt schlicht, dass Schaus-Sahm schon ein Drittel seines bisherigen Lebens künstlerisch tätig ist. Als er mit dem vor einem Jahr verstorbenen Künstler Prof. Manfred Vogel in Kontakt kam, weil dieser das künstlerische Outfit der "Traumzeit" gestaltete, fand er in Schaus-Sahms 40 Quadratmeter großem Atelier in Walsum ein komplettes Oeuvre vor. "Das muss man ausstellen!", fand Vogel und wollte dazu einleitende Worte sprechen.

Die Düsseldorfer Kunsthistorikerin Dr. Susanna Höper-Kuhn schreibt: "Konsequent geht er den Weg von einer von Farbinseln in Chiffren informeller Struktur- und Textgebung gebundenen Malerei hin zu einer Ausdrucksform, die zwar an die Zeichenhaftigkeit des Vorherigen anknüpft, durch Auslassungen nun aber umso stärker, konfrontierender aufscheint. Beim Schwarz-Weiß-Bild konzentriert sich das Sehen auf das Zeichen, die Linie, die Form, ohne ablenkende Umwege, und setzt es dem Ansturm unserer farbigen Bildwelt entgegen."

Freier Eintritt

Gerade weil die Ausstellung nicht chronologisch, sondern kontrastierend gehängt ist, leuchtet der künstlerische Werdegang sofort ein. Besonders sehenswert erscheinen seine stark malerischen Fotografien und vor allem seine Tableaus aus CD-Hüllen.

Die Eröffnung ist am kommenden Samstag, 11. Juli, um 16 Uhr, unter anderem mit einer ausführlichen Einführung von Dr. Susanna Höper-Kuhn. Geöffnet ist die Ausstellung bei freiem Eintritt mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr.

(RP)
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