Duisburg Wintertipps für Fahrradfahrer

Duisburg · Allein am vergangenen Montag hat es auf den Straßen der Stadt genau 47 Verkehrsunfälle gegeben. In 46 Fällen kam es dabei zu eingedrückten Fahrertüren, beschädigten Stoßstangen und anderen Blechschäden. Der einzige Verletzte, den es an diesem Tag zu beklagen gab, ist mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Die RP hat sich beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), der Polizei und Radlern auf der Königstraße informiert, wie sich Fahrradfahrer im winterlichen Straßenverkehr schützen können.

 Günther Tullius ist Tourenleiter vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) und auch bei diesem Winterwetter mit dem Drahtesel unterwegs. Das ist auch kein Problem – wenn man ein paar wichtige Dinge dabei beachtet.

Günther Tullius ist Tourenleiter vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) und auch bei diesem Winterwetter mit dem Drahtesel unterwegs. Das ist auch kein Problem – wenn man ein paar wichtige Dinge dabei beachtet.

Foto: Andreas Probst

Die einfachste Lösung, sagte Daniela Krasch von der Duisburger Polizei, sei das Fahrrad einfach zu Hause in der Garage zu lassen. "Wir empfehlen allen Duisburgern, nur so viel zu fahren, wie unbedingt nötig und ansonsten auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen", so die Hauptkommissarin. "Das ist sicherer, nicht so teuer und man kommt heil ans Ziel." Wer sich trotzdem gerne auf sein Zweirad schwingen will, dem legt die Polizei nahe, einen Helm zu tragen und vor Fahrtantritt Bremsen und Licht zu überprüfen. "Gesehen zu werden ist das A und O", erläuterte Daniela Krasch. "Dadurch lassen sich sehr viele Unfälle vermeiden."

Günther Tullius, Tourenleiter beim Deutschen Fahrradclub, sieht das ähnlich. "Reflektorbekleidung ist gerade im Winter ganz besonders wichtig", sagte er. "Da es erst spät hell wird und sehr früh dunkel, wird man leicht übersehen. Entsprechende Jacken gibt es im Fachhandel schon ab 40 Euro." Außerdem, so der begeisterte Radler, müsse man auch sein Fahrrad auf die Wintertouren vorbereiten. Die Technik sei da schon sehr weit. "In guten Fahrradgeschäften kann man spezielle Winterreifen und Bremsen kaufen. Damit kommt man sicher durch den Berufsverkehr." Auf der Fahrt selbst müsse man besonders auf die Bordsteinkanten achtgeben. "In den Rillen sammelt sich oft Wasser und gefriert. Wenn man da drüberrollt, verliert man schnell das Gleichgewicht und liegt auf der Nase."

Sein besonderer Tipp: Wenn Fahrradwege nicht geräumt sind, hat jeder Radler das Recht, auf die Straße auszuweichen. Das ist in diesem Fall nicht nur erlaubt, sondern auch um einiges sicherer.

Hätte Alois Finke das gewusst, wäre ihm einiges erspart geblieben. "Ich bin gestern böse gestürzt", berichtete der 57-Jährige, der mit seinem Fahrrad auf dem König-Heinrich-Platz eine Pause eingelegt hatte. "Der Radweg war spiegelglatt und ich bin weggerutscht." Er gab an, nach seinem Ausflug erst einmal auf weitere Radtouren verzichten zu wollen, einen Tipp für sicheres Fahrradfahren im Winter wollte er unseren Lesern aber noch mit auf den Weg geben: "Mir ist nur nichts passiert, weil ich meinen Sattel so weit nach unten gestellt habe, dass ich mit beiden Füßen sicher auf den Boden komme", verriet er. "Das hat beim Wegrutschen das Schlimmste verhindert."

(RP/ac)
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