Duisburg Ziel ist die beste Entwicklung

Duisburg · Der erste Tag des öffentlichen Charrette-Verfahrens stand am Montag im Zeichen des Austauschs. Noch bis Freitag feilen Stadtplaner, Studenten, Experten und Bürger an einem Vorentwurf für die Gestaltung des Bahnhofsplatzes.

Duisburg: Das ist die Bahnhofsplatte
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Zu ihnen gehörte auch ein junger Architekturstudent, der euphorisch meinte: "Schau mal, wir haben hier eine richtig geile Idee." Er deutet auf seine Skizze und zeichnet weiter. "Es leitet, ist ebenerdig, und man kann darüber laufen", erläutert er. Sein Gegenüber war nicht ganz so begeistert und verzog nur das Gesicht.

Bis zum Mittag waren gestern knapp 20 Bürger im großen Saal der Industrie- und Handelskammer (IHK) erschienen, um sich in das Projekt einzubringen. An großen Tischen mit vielen Fachleuten fanden die Bürger in verschiedenen Themenschwerpunkten (südlicher Teil des Bahnhofplatzes, nördlicher Teil, Multi Development, Verkehrsführung) Gehör. "Es ist ein konstruktiver und kreativer Austausch, auch wenn es manchmal ordentlich zur Sache geht", gibt Thies Schröder von der Planungskommission ein erstes Zwischenfazit. Der Moderator des Verfahrens verdeutlicht: "Bei diesem Projekt gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern auch sehr viel grau dazwischen."

Trotz der mitunter verbreiteten Kritik am Charrette-Verfahren (die RP berichtete) ist Schröder nach wie vor von diesem Konzept, nach dem prinzipiell jeder mitreden kann, überzeugt. "Es ist wichtig, sich nicht nur auf die Genialität eines einzelnen zu verlassen", betont der Landschaftsarchitekt. Auch Beatrice Kamper glaubt an das Verfahren. "Es ist vorteilhaft, dass jeder das Für und Wider seiner Idee diskutiert. So entsteht ein Lernprozess, von dem alle profitieren", sagt die Abteilungsleiterin der Stadtplanung. Die verschiedenen Zeichnungen werden "nicht besser, sondern vollständiger."

Heute steht die Raumgestaltung im Fokus, morgen haben Gestaltung und Kommunikation Priorität, am Donnerstag geht es in die Konkretisierungsphase (jeweils von 9.30 bis gegen 20 Uhr). Die Verantwortlichen hoffen, am Freitag (9.30 bis18 Uhr) einen Vorentwurf präsentieren zu können. Moderator Thies Schröder: "Wir möchten keinen Kompromiss aus allen Vorschlägen finden, sondern die beste Entwicklung herbeiführen."

(RP/rl)
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