Duisburg Schießerei vor Sexkino in der Altstadt

Duisburg · In der Nacht zu Mittwoch sind zwei unbewaffnete Männer an der Beekstraße von Schüssen verletzt worden. Ein Tatverdächtiger ist festgenommen worden. Über die Hintergründe rätselt die Polizei. Eine Mordkommission ist eingerichtet.

Schießerei in der Altstadt: Polizei sichert Tatort
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Schießerei in der Altstadt: Polizei sichert Tatort

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Es muss kurz vor 23 Uhr gewesen sein, als die Schüsse fielen. Genau weiß Renate U. das nicht mehr. "Ich habe es mehrfach laut krachen gehört. Ich dache, das wäre eine Fehlzündung an einem Auto", sagt sie. "Ich lag im Bett. Als ich aus dem Fenster geguckt habe, kam schon die Polizei."

Die Frau wohnt direkt über einer Kneipe an der Beekstraße in der Altstadt, wo es am späten Mittwochabend eine Schießerei mit zwei Schwerverletzten gab. Vor dem dortigen Sexkino hatte eine Gruppe von vier Männern das Feuer auf zwei 43-Jährige eröffnet. Die Kugeln trafen sie in die Beine. Während einer der beiden zusammengesackt am Boden liegen blieb, schleppte sich der andere zu einer Tankstelle in der Nähe. Mit Rettungswagen wurden sie in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestand nicht.

Mit schwarzem Auto geflüchtet

Wie viele Schüsse abgegeben wurden, konnte die Polizei gestern nicht sagen. "Ich habe es nur noch rattern hören", sagt der Besitzer einer Dönerbude. "Ich habe dann vor Angst schnell die Vorhänge runtergezogen und die Tür zugeschlagen." Die Schützen konnten mit einem schwarzen Auto flüchten. Das berichten Anwohner, die die Polizei alarmierten.

Die Beamten sperrten den Tatort weiträumig bis in die Morgenstunden mit rot-weißem Flatterband ab. Die Spurensicherung markierte Einschlaglöcher und die Fundorte der Patronenhülsen mit grüner Kreide. Kurz nach der Schießerei nahm die Polizei aufgrund von Zeugenaussagen zwei Tatverdächtige fest. Einer der beiden, ein 39-jähriger Duisburger, wurde wenig später wieder auf freien Fuß gesetzt. "Ihm konnte keine Beteiligung an der der Schießerei nachgewiesen werden", sagt Stefan Hausch, Pressesprecher der Polizei.

Die eingerichtete Mordkommission erhofft sich durch weitere Zeugenaussagen Hinweise auf die drei anderen flüchtigen Täter. Über die Hintergründe der Tat kann bislang nur spekuliert werden. Die Ermittler gehen davon aus, dass ein Streit den Schüssen vorausgegangen sein muss. "Vermutlich ging es da um Frauen oder Geld", sagt Hausch. Von den Anwohnern will niemand die Täter kennen oder Genaueres beobachtet haben.

Erst vor einer Woche hatte ein 31-Jähriger wenige Meter vom Tatort entfernt nach einem Streit sieben Schüsse auf eine Sportbar abgegeben. Dabei wurde niemand verletzt. "Einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen schließen wir bislang aus", sagt Hausch. Ebenfalls ausgeschlossen wird eine Beteiligung der verfeindeten Rockerbanden Bandidos und Hells Angels, zwischen denen es ganz in der Nähe schon mehrere gewalttätige Auseinandersetzungen gab.

(csh)
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