American Football Sina Bürger hofft auf eine WM-Medaille

Duisburg · Bei den Weltmeisterschaften im American Football für Frauen, die nächste Woche in Finnland ausgetragen werden, ist mit Sina Bürger, die für die Mülheim Shamrocks spielt, auch eine Hombergerin mit von der Partie.

American Football wird weithin als Domäne des starken Geschlechts angesehen. Allerdings haben auch Frauen diesen harten und rasanten Sport für sich entdeckt, so auch die Hombergerin Sina Bürger und das zudem sehr erfolgreich, denn seit 2009 spielt sie in der Deutschen Football-Nationalmannschaft, mit der sie nun vom 30. Juni bis zum 6. Juli an der Weltmeisterschaft im finnischen Vantaa, einem Vorort von Helsinki teilnimmt. "Es wäre toll, wenn wir den dritten Platz schaffen könnten und eine Medaille mit nach Hause nehmen", betont die 36-Jährige, die 2001 mit American Football begann.

Mehr scheint wohl auch nicht möglich. Insgesamt nehmen sechs Mannschaften an diesen Titelkämpfen teil, die in zwei Gruppen unterteilt sind. Die deutsche Mannschaft trifft am Dienstag zunächst auf Schweden und am Donnerstag dann auf den großen Favoriten USA. Bei den Weltmeisterschaften 2010 in Schweden, wo Sina Bürger mit der deutschen Mannschaft Rang vier belegte und in der Partie um den dritten Platz in letzter Sekunde gegen Finnland mit 6:9 verlor, ließen die USA nicht einen einzigen Touchdown zu. In der anderen Gruppe treffen Finnland, Kanada und Spanien aufeinander. "Gegen Schweden haben wir gute Chancen und gegen die USA wollen wir versuchen das Ergebnis in Grenzen zu halten", hofft Sina Bürger. "Wenn in der anderen Gruppe dann alles so läuft, wie ich es vermute, dann könnten wir im Spiel um den dritten Platz auf Finnland treffen und die haben wir zuletzt 2011 im Länderspiel mit 34:0 geschlagen."

Bevor sich das deutsche Team jedoch mit dem Flugzeug auf nach Finnland macht, steht noch ein kleines Trainingscamp in Strausberg bei Berlin auf dem Programm. Dort ist die Mannschaft in einer ehemaligen Kaserne der neuen Bundesländer untergebracht. Seit Freitag bis Sonntag stehen noch ein paar Trainingseinheiten auf dem Programm, ehe es Montag Morgen auf nach Finnland geht, wo dann alle Mannschaften in zwei nebeneinander liegenden Hotels untergebracht sind.

Mit den Mülheim Shamrocks spielt Sina Bürger in der 1. Bundesliga, die in zwei Gruppen aufgeteilt ist. In der Gruppe Nord treffen die Mülheimerinnen auf München, Krailsheim und Mainz. In der bisherigen Saison hatten sie lediglich Heimspiele zu bestreiten, die alle verloren gingen. Wenn die Auswärtsspiele anstehen, müssen sich die Spielerinnen mit einem Obolus an den Buskosten beteiligen, den Rest trägt der Verein.

Mit einer Ausnahme blieb Sina Bürger bislang von größeren Verletzungen verschont. Im Jahr 2009 zog sie sich einen Kreuzbandriss zu, ließ sich aber zunächst nicht operieren, um an der Weltmeisterschaft 2010 teilnehmen zu können. Erst danach begab sie sich ins Krankenhaus. Als Offense Tackle spielt sie in der Offense Line und Ihre Aufgaben bestehen darin, zunächst den Quarterback zu schützen und dann den Weg für die ballführende Spielerin frei zu machen. Dabei handelt sie sich stets eine Menge blauer Flecken ein. "Bei meiner zweiten Ausbildung zur PTA sah meine Lehrerin immer wieder auf meine Arme und nach der Stunde kam sie zu mir und sagte, wenn ich zu Hause irgendwelche Probleme hätte, dann könnte ich mich ruhig an sie wenden", erinnert sich Bürger.

Wie lange sie noch aktiv Football spielt, kann sie allerdings noch nicht sagen. "Bereits seit Jahren sage ich nach jeder Saison, dass ich aufhöre", erzählt die sympathische Sportlerin. "Auch in diesem Jahr habe ich daran gedacht, aber ich sehe es schon wieder kommen, dass nach der Saison das Kribbeln wieder so groß sein wird, doch noch ein Jahr dran zu hängen." Zudem ist Sina Bürger noch als Beisitzer im Vorstand ihres Vereins tätig, den ihr Ehemann Gunther Herold als 1. Vorsitzender leitet. Er begleitet sie nach Finnland und hat sich bereit erklärt, dort als Teambetreuer zur Verfügung zu stehen.

(ut)
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