Emmerich Betonklotz kracht von Parkhaus-Dach auf Auto

Emmerich · Unbekannte haben einen Zwei-Kilo-Betonbrocken vom Dach des Rheincenter-Parkhauses geworfen. Der Stein knallte auf einen geparkten Wagen. Die Tat hätte leicht Menschenleben kosten können.

 Hier ist es passiert: Oben vom Dach herab haben Unbekannte, vielleicht Kinder, den Stein geworfen und zum Glück "nur" ein Auto getroffen.

Hier ist es passiert: Oben vom Dach herab haben Unbekannte, vielleicht Kinder, den Stein geworfen und zum Glück "nur" ein Auto getroffen.

Foto: van offern

Es geschah Dienstag am hellen Nachmittag an der viel frequentierten Ecke "Hinter dem Schinken" und "Parkring". Dort ließen die Täter einen schweren Betonklotz vom oberen Deck des Rheincenter-Parkhauses fallen. Ein Autofahrer, der sein Fahrzeug um 15.30 Uhr am Parkring direkt vor dem Parkhaus abgestellt hatte, kam um 17 Uhr zurück — und fand mit Entsetzen den Stein auf seiner Motorhaube.

Der Brocken stammt von einem Stapel von Beton-Bodenplatten und -bruchstücken, der auf dem Parkhausdach aufbewahrt wurde. Die Täter müssen ihn mehr oder weniger blind über die zwei Meter hohe Mauer gewuchtet haben, die das Flachdach an der Parkring-Seite begrenzt. Auch, wenn sie dazu selbst auf den Steinhaufen geklettert sein sollten, dürften sie kaum gesehen haben, was — oder wen — sie mit ihrem Geschoss treffen würden.

Direkt unterhalb der Mauer liegen neben den Parkplätzen ein Fußweg und eine kleine Freifläche, auf der ältere Menschen auf ihr Taxi warten, Spaziergänger auf dem Weg zu Park oder Promenade schlendern, Kunden des Rheincenters unterwegs sind. "Das hätte leicht tödlich enden können", sagte gestern Polizeisprecherin Manuela Schmickler. "Die Täter wollten wahrscheinlich niemanden umbringen. Aber solche Leute machen sich einfach nicht klar, was sie anrichten können."

Es könnten Kinder oder Jugendliche gewesen sein, meint Okan Oynak, Betreiber des Parkhauses. Denn Kinder hielten sich in letzter Zeit häufiger im Gebäude auf; seine Mitarbeiter schickten sie regelmäßig weg. Er ist zuversichtlich, dass der Fall aufgeklärt wird: "Wir haben die Täter definitiv gefilmt", sagt er. Das gesamte Areal steht unter Kameraüberwachung, auch die Ecke mit dem Steinhaufen. Die Polizei wollte die Aufnahmen gestern noch durchgehen: "Diese Täter werden geschnappt werden", meint Oynak.

Der Steinstapel an der Mauer werde "sofort" beseitigt. Es handele sich um Reste von Baumaterial nach Instandsetzungsarbeiten.

Auch die Polizei rechnet sich gute Chancen aus, die Täter zu erwischen. Sie hofft auf Zeugen: "Es kann gut sein, dass da jemand im Auto gesessen hat", so Schmickler. "Vielleicht hat jemand Gestalten bemerkt, die da eigentlich nicht hingehören, oder es ist jemand geflüchtet." Wem etwas aufgefallen sein sollte, der möge sich unter Telefon 02822 7830 bei der Polizei melden.

(RP/rl/jco)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort