Emmerich Betuwe: Doch Hoffnung für Hüthum?

Emmerich · Stadtverwaltung wollte Heimatverein-Variante im Ausschuss für Stadtentwicklung ablehnen lassen. Kanzleramtsminister Pofalla will sich aber für mehr Geld einsetzen. Politik will jetzt neu beraten.

Mit einer Überraschung begann der Ausschuss für Stadtentwicklung, der gestern im Ratssaal tagte. Eigentlich sollte über die Eingabe des Heimatvereins Hüthum Borghees diskutiert werden, der eine neue Variante für eine Betuwe-Unterführung der B 8 vorschlug. In der Sitzungsvorlage stand als Beschlussvorschlag: "Der Ausschuss für Stadtentwicklung beschließt, den Antrag mit dem verwaltungsseitig dargelegten Prüfergebnis abzulehnen." Doch dieser Tagesordnungspunkt wurde jetzt einstimmig verschoben, weil in allen Parteien Beratungsbedarf bestehe. Sollte Hüthum doch noch eine Chance bekommen?

Wie berichtet, hatte Ronald Pofalla in der Mitgliederversammlung der CDU in Elten gesagt, dass das ganze Betuwe-Projekt rund 1,5 Milliarden Euro koste und es da nicht an drei bis vier Millionen Euro scheitern dürfe, um alle zufrieden zu stellen. Er wolle versuchen, für Emmerich und Rees so viel wie möglich herauszuholen.

Die Stadt favorisiert eine Eisenbahnüberführung im Verlauf der Eltener Straße im Ortsteil Hüthum, wobei die Felix-Lensing-Straße in Höhe des Iltisweges angeschlossen wird. In ihrer Vorlage haben die Hüthumer dargelegt, welche Variante sie wünschen. Sie stellten im Juli einen Antrag auf eine gemeinsame Unterführung für die B 8 und die Felix-Lensing-Straße. Sollte die gemeinsame Unterführung nicht möglich sein, sollte geprüft werden, ob eine PKW-Unterführung mit Radwegeunterführung an der Felix-Lensing-Straße etwas versetzt zum jetzigen Baukörper möglich ist.

Während der Landesbetrieb Straßenbau beim ersten Vorschlag angibt, dass Voraussetzungen für eine Planänderung nicht erkennbar sind, wäre der zweite Vorschlag durchaus durchführbar. Die Schätzkosten in Höhe von 5 bis 7 Millionen Euro müssten jedoch von der Stadt getragen werden, weil kein Konsens mit der Bahn besteht. "In Anbetracht der Haushaltslage sowie der Signalwirkung für andere Ortsteile ist dies nicht zu rechtfertigen", stand in der Sitzungsvorlage. "Die Verwaltung schlägt daher vor, den Antrag des Heimatvereins aus Gründen der Nichtdurchsetzbarkeit, der mangelnden Finanzierbarkeit sowie aus städtebaulichen Erwägungen abzulehnen."

Jetzt wird aber doch weiter beraten und die einzelnen Vorschläge noch einmal genau angeschaut. Also doch Hoffnung für Hüthum?

(RP)
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