Emmerich Betuwe in Praest: Es wird ernst für die Anwohner
Emmerich · 230 Stühle hat das PAN, aber die Kapazität reichte am Montagabend nicht aus, als Vertreter der Bahn Inhalte des Planfeststellungsverfahrens zum Streckenabschnitt 3.3 erläuterten. Dieser Abschnitt ist 4,5 Kilometer lang, beginnt kurz vor dem Bahnübergang Kerstenstraße, führt durch Praest und endet in Vrasselt am "Schwarzer Weg". "Es wird ernst", meinte Bürgermeister Johannes Diks.
Fragen zum Planfeststellungsverfahren (PFV), zu dem die Offenlage der Pläne, voraussichtlich im März im Rathaus, gehört, beantwortete Stefan Ventzke, Projektleiter der DB Projektbau GmbH. Die Unterlagen sind in 13 Ordnern untergebracht. "In vielen Bereichen wird es durch den geplanten Schallschutz leiser werden", versprach Ventzke.
Martin Bettray, Leiter der Feuerwehr Emmerich, meinte: "Ich halte das Sicherheitskonzept für absolut unverantwortlich. Entlang der Betuwe-Linie gibt es etliche Einsatzstellen, denen sich die Feuerwehr nicht gewachsen fühlt." Man sei im Dialog mit der Feuerwehr, so Ventzke. Weil in Emmerich ein Dutzend Querungen geplant seien, lägen die Zufahrten auf jeden Fall enger zusammen als 1000 Meter.
Erschütterungen war ein weiteres Thema. "Nur fünf Häuser sind laut den Berechnungen sehr intensiv von den Schwingungen betroffen", sagte Dr. Wolfgang Herrmann, Gutachter für Schallschutz und Erschütterungen. Ob die Bahn auf diese Eigentümer zugehen würde, fragte ein Anwohner. Nein, das müssten die Betroffenen selber im PFV tun.
Der Bewohner der Reckenburg bemängelte, dass "im Schrank die Gläser wandern", wenn ein Zug vorbeifährt. Ein Anwohner fragte, ob er mit einer Entschädigung für Risse rechnen könne, obwohl die Reckenburg rund 100 Meter von den Gleisen entfernt liege. "Der Abstand zu den Gleisen ist nicht ausschlaggebend, sondern die Feststellung, ob sich die Situation durch die Betuwe verschlechtert", sagte Herrmann. "Ich bezweifle, dass das in Ihrem Fall an der Bahn liegt."
Fragen zu Blockverdichtung, Lärm und Schienenbonus wurden ebenfalls erörtert. Wichtig sei, dass jeder Bürger seine Einwände innerhalb der vier Wochen der Offenlegung und der zwei Wochen danach formuliert. "Nutzen Sie diese Gelegenheit, es ist Ihre einzige, sich aktiv einzubringen", riet Diks.