Emmerich Die Schulhelfer sind angekommen

Emmerich · In der Rheinschule schenken Ehrenamtliche den Kindern im Offenen Ganztag ihre Zeit. Nach einigen Monaten wird ausgewertet, ob der Einsatz positive Wirkung hatte. Gestern gab's erstmal ein Kennenlernen.

 Zwei junge Schulhelferinnen und drei Kinder zeigen, worum’s geht. Das Projekt an der Rheinschule ist ein Modellversuch. Die Idee ist, dass der Kontakt zu Erwachsenen den Kleinen einfach guttut.

Zwei junge Schulhelferinnen und drei Kinder zeigen, worum’s geht. Das Projekt an der Rheinschule ist ein Modellversuch. Die Idee ist, dass der Kontakt zu Erwachsenen den Kleinen einfach guttut.

Foto: Axel Breuer

Das sei ein ganz besonderer Tag, sagte André Hollstein, Koordinator für den Offenen Ganztag an der Rheinschule, zu den Kindern, die sich in der Pausenhalle versammelt hatten. "Heute starten wir ein Projekt, bei dem ganz viele Jugendliche und Erwachsene in unsere Schule kommen und etwas mitbringen, was die Betreuer oft zu wenig haben." "Zeit", riefen einige Kinder. "Richtig", meinte Hollstein. "Diese Menschen haben viel Zeit für Euch, spielen mit Euch und helfen Euch in der Lernzeit." Die kleine Celina Grabsteiger freute sich besonders: "Meine Mama, mein Onkel und meine Oma machen auch mit."

Wie berichtet initiierten André Hollstein und Anna Baldischwiler, Studentin an der "Hogeschool van Nijmegen und Arnhem", das Projekt "Klein braucht Groß — Schulhelfer im Offenen Ganztag". Nicht nur die Qualität, sondern auch die Quantität der Kontakte zu Erwachsenen sei für Kinder wichtig, weil sich die Kinder viel von den Großen abgucken, erklärte Hollstein. Betreuer in der Ogata haben aber oft wenig Zeit für das einzelne Kind. Deshalb sollen Ehrenamtler wie Jugendliche, Senioren oder Eltern in der Nachmittagsbetreuung zum Einsatz kommen. 16 Personen zwischen 14 und 70 Jahren meldeten sich dafür.

Insgesamt 100 Kinder werden im Offenen Ganztag an der Rheinschule betreut. Bei 50 Kindern in drei Gruppen werden die Schulhelfer eingesetzt. "So haben wir eine Vergleichsgruppe und können anhand von Fragebögen zum Ende des Projektes im Juni feststellen, ob sich der Einsatz von Schulhelfern auf die Befindlichkeit der Kinder, auf ihre sozialen Verhaltensweisen und auf die Lern- und Leistungsbereitschaft positiv auswirkt", erläuterte Hollstein.

Gestern wurden die Schulhelfer den Schülern vorgestellt. Schulleiterin Birgit van Driel dankte ihnen: "Zeit ist unbezahlbar, deshalb ist es für die Kinder ein besonderes Geschenk."

Eine Schulhelferin ist Iris Rutjes. "Ich habe einen Sohn hier an der Schule und finde das Projekt sehr interessant", sagt sie. Gertrud Pratesi macht mit, weil sie das Engagement an der Rheinschule vorbildlich findet. "Ich habe Zeit und ich denke, dass das Projekt für Lehrer und Schüler hilfreich ist." Günther Beier begann im November bereits als Lesepate: "Die Arbeit mit den Kindern macht mir viel Spaß." Erika Hochrain schließlich hat gerne Kinder um sich. "Meine eigenen sind schon recht groß", sagt sie. Sohn Fabian ist 14 Jahre alt. Auch er hat sich als Schulhelfer gemeldet. "Vielleicht möchte ich später mal einen Beruf im sozialen Bereich ergreifen", meinte er.

Beim gemeinsamen Kaffeetrinken konnten sich die Schulhelfer und die Ogata-Kinder gestern erst einmal kennenlernen.

(moha)
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