Rheinschule in Emmerich Forschung über Soziales Lernen mit Ehrenamtlern

Emmerich · Schule hat sich verändert. Hatten die Kinder früher den Nachmittag für Hausaufgaben, Freunde, Familie und Aktivitäten zur Verfügung, wird der Schultag heute immer länger. Von den 160 Schülern der Rheinschule besuchen etwa 100 den Offenen Ganztag, immer bis 16 Uhr am Nachmittag.

 Rheinschüler im Unterricht in den Räumen des Offenen Ganztags.

Rheinschüler im Unterricht in den Räumen des Offenen Ganztags.

Foto: abre

"Soziales Lernen steht immer mehr im Mittelpunkt", sagt Andre Hollstein, Koordinator für den Offenen Ganztag. Gemeinsam mit der Studentin Anna Baldischwiler von der "Hogeschool van Nijmegen en Arnhem" hat er das Projekt "Klein braucht Groß — Schulhelfer im Offenen Ganztag" gestartet.

Die Idee dahinter: Kinder lernen, indem sie Erwachsene beobachten. Nicht nur die Qualität, sondern auch die Quantität des Kontaktes sei daher wichtig, erklärte Hollstein auf einem Info-Abend zum Projekt. "Wir wollen untersuchen, ob sich der Einsatz von Schulhelfern auf die Befindlichkeiten der Kinder, auf ihre sozialen Verhaltensweisen, auf die Lern- und Leistungsbereitschaft positiv auswirkt."

Erwachsene, etwa Eltern, Senioren oder andere Ehrenamtler, sollen dafür im Offenen Ganztag zum Einsatz kommen. Sie brauchen lediglich Zeit für die Kinder mitzubringen: "Um 14 Uhr beginnt die Lernzeit. Dann wäre es gut, wenn sich die Schulhelfer um ein oder zwei Kinder individuell kümmern könnten", sagte Anna Baldischwiler. Ab etwa 15 Uhr wird gespielt, gebastelt, draußen getobt. "Sollte jemand ein besonderes Hobby haben wie stricken, handwerken oder malen, kann er das gerne für die Kinder einbringen."

Das Projekt beginnt am 18. Februar und geht bis zum 22. Juni. Die Helfer werden in einer Gruppe eingesetzt, eine zweite Gruppe ohne Helfer wird zum Vergleich beobachtet. Vor dem Projekt und an seinem Ende werden Fragebögen ausgefüllt, das Verhalten der Kinder wird dokumentiert.

Wer Lust hat, selbst Schulhelfer zu sein, kann sich melden. Der Einsatz wäre ein Mal wöchentlich für zwei Stunden von 14 bis 16 Uhr. "Wer noch nicht weiß, ob er Spaß daran hat, soll einfach mal zum Schnuppern vorbeikommen", lädt Andre Hollstein ein.

(moha)
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