Emmerich Kirche: Geist der Liebfrauenschule bleibt

Emmerich · Die Pfarrgemeinde St. Christophorus / St. Johannes der Täufer sieht eine mögliche Abwahl der Liebfrauen-Grundschule als katholische Bekenntnisschule betont gelassen.

"Unsere Zusammenarbeit mit der Schule war immer sehr gut und sehr eng, und das wird auch so bleiben", sagte Pastoralreferent Michael Beermann, zugleich Schulseelsorger am Willibrord-Gymnasium.

Er glaubt, dass eine Abkehr der Schule vom Bekenntnis für die Schüler kein umwälzendes Ereignis wäre. "Auch in einer katholischen Bekenntnisschule wird nicht permanent das ,Vater unser' gebetet. Es würde keinen anderen Unterricht geben als vorher", machte er klar. "Entscheidend ist der Geist an einer Schule."

Der könne zwar durch das katholische Leitbild geprägt worden sein, würde sich aber durch den Abschied vom Bekenntnis nicht gleich verflüchtigen: "Er hängt nicht am Etikett, er hängt an den Menschen, und die bleiben die gleichen wie vorher", so Beermann. "Man müsste beobachten, ob sich auf Dauer etwas verändert."

Falls sich an der religiösen Ausrichtung überhaupt etwas ändert. Zwei Drittel aller stimmberechtigten Eltern müssten bei der Wahl, die voraussichtlich im Januar ansteht, für einen neuen Status als "Gemeinschaftsgrundschule" votieren. Wohlgemerkt: Es genügen dafür nicht zwei Drittel aller abgegebenen Stimmen.

Es müssten wirklich mindestens zwei Drittel aller Eltern für die Veränderung sein und auch zur Wahl gehen. "Das ist doch eine recht hohe Hürde", meint Pastoralreferent Beermann. Zumal die Emmericher mitunter noch recht traditionsverbunden seien. Er hält es für möglich, dass sie sich von diesem Stück religiöser Kultur nicht verabschieden wollen.

Schulleiter Heribert Feyen selbst hatte die Abstimmung über den Status der Schule angeregt. Zugleich betont er: "Ich sehe das ganz wertfrei." Ihm gehe es darum, die Elternschaft über die Faktenlage und die Zukunftsperspektiven aufzuklären.

(RP)
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