Emmerich Knappe Mehrheit für Gesamtschule

Emmerich · Im wichtigsten Ausschuss des Rates vermeidet Christian Beckschaefer (BGE) sogar eine Ablehnung.

Der Haupt- und Finanzausschuss ist das Gremium, das der entscheidenden Ratssitzung am 16. Juli vorgeschaltet ist. Der Beschluss zur Errichtung einer Gesamtschule für Emmerich stand gestern auf der Tagesordnung. Für den Antrag stimmten neun Mitglieder, acht waren dagegen. Christian Beckschaefer (BGE) enthielt sich der Stimme. Das Ergebnis spiegelte die harte Diskussion der vergangenen Wochen wider: hier SPD, Grüne und BGE als Befürworter. Dort die CDU mit ihrer ablehnenden Haltung. Und die Christdemokraten hätten beinahe auf Unterstützung von Beckschaefer zählen können.

Der erfahrene Kommunalpolitiker ärgert sich nämlich über die Bezirksregierung in Düsseldorf, die bekanntermaßen das Ergebnis der Elternbefragung zur Gesamtschule als verbindlich vorschreibt. Weil sich eine Mehrheit der befragten Eltern, deren Kinder die Klassen eins bis drei besuchen, für eine Gesamtschule ausgesprochen hat, muss sie nun auch gegründet werden. Weigert sich der Rat, muss der Landrat diesen Beschluss anfechten und die Gesamtschule erzwingen.

Das wird nicht geschehen, weil sich im Rat eine Mehrheit für die Schule finden wird. Aber Beckschaefer fühlt sich als Ratsmitglied entmündigt. "Die kommunale Selbstverwaltung und die Allzuständigkeit des Rates sind außer Kraft gesetzt worden." Er enthielt sich daher der Stimme. Hätte er dagegen gestimmt, hätte es gestern keine Mehrheit für die Gesamtschule gegeben. Dann allerdings hätte Beckschaefer auch gegen den Willen seiner BGE-Fraktion gestimmt.

Gerd Gertsen (CDU) kündigte für seine Fraktion an, gegen die Schule zu stimmen. "Wenn sie aber da ist, werden wir sie begleiten, damit sie gelingen kann. Das ist im Sinne der Eltern."

(RP)
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