Rees Millinger Bahnschranke bremst Feuerwehr

Rees · Das Feuer hatte sich kurz vor 9 Uhr in der Fabrik in der Lackierkabine entwickelt. Lackstaub hatte offenbar im Abluftschacht Feuer gefangen. Die Mitarbeiter alarmierten sofort die Feuerwehr und versuchten gleichzeitig selbst, den Brand zu löschen. "Da haben unsere Leute ausgezeichnet reagiert", berichtete Senior-Chef Karl Vierhaus.

"Hätte gefährlich werden können"

Problem war nämlich, dass die Millinger Feuerwehr von den Bahnschranken gestoppt wurde. "Die Situation war fatal, weil gleich von beiden Seiten Züge kamen und die Einsatzkräfte so wertvolle Minuten vor der Schranke verloren", berichtet Vierhaus. Glücklicherweise war es den Mitarbeitern bereits gelungen, den größten Brand zu löschen. "Sonst hätte es gefährlich werden können", sagt Vierhaus.

Für ihn zeigt der Vorfall wieder einmal deutlich, wie wichtig es sei, im Ort eine Unterführung zu haben. Bekanntlich soll im Zuge der Betuwe der Bahnübergang dicht gemacht werden. Dass es dann noch eine Unterführung für große Fahrzeuge im Ort gibt, ist fraglich (siehe nebenstehenden Artikel). Vierhaus wandte sich gestern daher direkt an die Reeser Stadtverwaltung und appellierte an Bauamtsleiterin Elke Strede, sich der Sache anzunehmen. "Mir ist auch nicht klar, warum in so einem Fall nicht auch der Löschzug Anholt alarmiert werden kann", sagt Vierhaus.

Zum Einsatz in der Möbelfabrik kamen neben dem Löschzug Millingen noch die Feuerwehren aus Rees und Haldern. Am Ende mussten die Einsatzkräfte glücklicherweise kaum mehr eingreifen, weil die Vierhaus-Mitarbeiter den Brand fast komplett gelöscht hatten. Die Feuerwehrleute löschten noch einzelne Glutnester und suchten die Abluftrohre mit der Wärmebildkamera nach möglichen Brandstellen ab. Außerdem setzten sie Lüfter ein, um wieder für frische Luft in der Produktionshalle zu sorgen.

Vier Vierhaus-Mitarbeiter brachte der Rettungswagen vorsorglich ins Emmericher Krankenhaus. Die Höhe des Sachschadens ist noch offen. Die Arbeit in der Lackiererei und dem Versand ruht bei Vierhaus erst einmal. "Eine ganze Abteilung steht still", berichtet Karl Vierhaus. Eine Spezialfirma muss die Halle jetzt reinigen. Danach wird entschieden, wann hier wieder gearbeitet werden kann.

(RP)
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