Emmerich Ohne Pommes geht es nicht
Emmerich · Fast jeder Fußball-Club verfügt mittlerweile über eine entsprechende Gastronomie für Fans. So auch in Elten, wo die Fortuna gestern Heimrecht besaß. Da hieß es natürlich: Friteuse an! Beobachtungen an der Fritten-Front.
ELTEN „Eine Pommes mit Fleischrolle, bitte“, bestellt Nele van Lier. Und auch Nelly Meisters möchte Fritten. „Wir haben zwar schon gegessen, aber die schmecken hier so lecker“, meint die Neunjährige. Monika Teering reicht den beiden Mädchen eine Schale gefüllt mit den knusprig gebackenen Stäbchen über die Theke. Verführerisch duften sie unter der Nase.
„Wenn die Fortunen ein Heimspiel haben, dann machen wir den Imbiss- und den Getränkestand auf“, so die Pächterin des Vereinsheimes. Zwar kann man auch dort drinnen Ess- und Trinkbares ordern, doch die Eltener finden das Campingfeeling direkt am Fußballplatz gemütlicher und können so gleichzeitig das Spiel beobachten. Während die erste Mannschaft sich gegen Winnekendonk abmüht, der Nachwuchs auf dem Nebenplatz einige Ballack- und Podolski-Tricks übt und die Kleinsten im Kinderwagen spazieren gefahren werden, haben Monika Teering am Imbiss und Egon Abbing am Getränkestand alle Hände voll zu tun.
Christoph Kukulies, mit rot-weißem Fanschal um den Hals, holt sich schnell eine Schale der knusprigen Köstlichkeit und auch Margitta Wissen kann nicht wiederstehen. „Wenn man hier ein Spiel guckt, gehört das dazu“, sagt sie und balanciert vorsichtig die dampfende Schale zwischen den Biertischgarnituren hindurch. Dort sitzen Nadine Worringer und Julia Pütman, eine Spielerfrau. „Glücklicherweise ist die Winterpause vorbei, wir haben den Fußball schon vermisst“, erzählen sie. Beide sehen sich auch die Auswärtsspiele an, aber so komfortabel wie in Elten finden sie es nicht oft vor. Nadine Worringer meint: „Pommes und Fleischrolle sind echt lecker und wenn uns kalt wird, dann können wir Kaffee, Tee oder Kakao trinken.“
Auch der kleine Ben, der mit Papa Andreas Pollmann zum Fußballspiel kam, genießt sichtlich seine Pommes. Der Dreijährige erinnert seinen Papa, dass er eine Gabel braucht. Als er sie erhält, spießt er ein Stäbchen auf und – hinein damit in den Mund. Der zweijährige Fynn Classen schaut sehnsüchtig zu den Schälchen hoch, die seine Mama Jessica gerade bezahlt hat und jetzt zum Platz trägt. Bratwurst zu 1,50, Pommes mit Currywurst für drei Euro – humane Preise.
Lautstark bedanken sich gerade die Vrasselter Kicker, die bereits ihr Spiel gegen Elten absolviert haben, bei Andreas Hermsen für eine Runde Bier, die er auf seinen 29. Geburtstag ausgab. Auch am Getränkewagen genießen viele Männer ihr Bierchen, während die Frauen die Tasse Kaffee bevorzugen, Kinder freuen sich über Limo und Cola. Es wird gefachsimpelt und über das Spiel gesprochen.
Halbzeitpfiff. Die Fußballer gehen zu ihren Kabinen, die Zuschauer strömen zu den Ständen. Jetzt wird es ein bisschen voller, aber Monika Teering, die von ihrer Tochter Karina unterstützt wird, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Zwei junge Männer bestellen Pommes-Currywurst, der sechsjährige Niklas Stöcker, der vom Fußballspielen hungrig wurde, möchte eine leckere Fleischrolle. Als er sie erhält, beißt er herzhaft hinein. Man sieht: Es schmeckt ihm.
