Rees Reeser Welle: Jetzt sind zwei Seen geplant

Rees · Überraschende Entwicklung bei der geplanten Auskiesung in der Nähe der Rheinbrücke. Die Kiesfirmen haben jetzt die Planungen für das Gebiet geändert. Statt eines Riesensees sollen zwei kleinere entstehen.

 Die Wardstraße bräuchte nicht verlegt zu werden.

Die Wardstraße bräuchte nicht verlegt zu werden.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Seit 1992 laufen bereits die Planungen zum Abgrabungsgebiet Reeser Welle, und seit etwa drei Jahren tut sich nun so gut wie gar nichts mehr bei dem Projekt. Wie mehrfach berichtet, hat das Verwaltungsgericht die Genehmigung wegen falscher Zuständigkeit gekippt. Die Bezirksregierung hat Zulassungsbeschwerde eingelegt. An diesem Status quo hat sich bislang nichts geändert.

 Die rote Fläche zeigt die ursprünglich geplante Auskiesung. Jetzt soll die Straße erhalten bleiben, die Seen kleiner werden.

Die rote Fläche zeigt die ursprünglich geplante Auskiesung. Jetzt soll die Straße erhalten bleiben, die Seen kleiner werden.

Foto: Bosmann, Jürgen (bosm)

"Das ist absoluter Stillstand. Wir sind aber daran interessiert, dass es bei dem Projekt weitergeht. Denn Stillstand ist Gift für jeden wirtschaftlichen Betrieb", erläutert Jörg Hüting, Geschäftsführer der Kiesfirma Hülskens, die gemeinsam mit dem Unternehmen NKSB als Partner in dem Gebiet am Rhein abgraben will.

Rees: Reeser Welle: Jetzt sind zwei Seen geplant
Foto: graf

Um wieder voran zu kommen, sind die Pläne für die Auskiesung jetzt geändert worden. Und die neuen Ideen weichen erheblich von den früheren Planungen ab. Statt einer großen Seenfläche soll es jetzt zwei komplett getrennte geben. Die Kreisstraße, die mitten durch das Gebiet verläuft, soll nämlich erhalten bleiben, so der Kern der neuen Variante. Bislang war geplant, einen Riesensee in Nähe der Rheinbrücke anzulegen. Die Straße hätte dann komplett verlegt werden müssen.

Die Änderung wird dadurch erreicht, dass es jetzt keinen riesigen Schwimmbagger mehr geben soll, sondern statt dessen ein Kieswerk an Land. Ähnlich wie im Gebiet Reckerfeld in Mehr gibt es dann auf dem See nur einen kleinen Schwimmbagger, der allein für die Förderung des Kies zuständig ist. Weiterverarbeitet wird der Rohstoff an Land im Kieswerk. "Wir sind der Überzeugung, dass die neuen Pläne eine echte Verbesserung darstellen", meint Jörg Hüting.

Es sei auch weiterhin möglich, den Yachthafen wie geplant in die Seenfläche zu verlegen. Denn das Gebiet am Rhein hätte einen Zugang zum Fluss. Der zweite See würde dagegen in sich abgeschlossen sein. "Wir könnten ihn später ökologisch aufwerten", so Hüting. Ursprünglich hatte die Auskiesungsfläche eine Größe von mehr als 100 Hektar. Durch das neue Konzept würde das Gebiet "nicht unwesentlich" verkleinert, so Hüting.

Die neuen Pläne sollen jetzt beim Kreis Kleve eingereicht werden. Hüting hofft, dass es noch in diesem Jahr zu dem so genannten Scoping- Termin kommt. Dabei wird die Auswirkung des Projektes auf die Umwelt untersucht.

Dass gleichzeitig noch die Zulassungsbeschwerde zur ursprünglichen Planung weiterläuft, spiele keine Rolle. "Das kann sich noch Jahre hinziehen, und selbst wenn die Beschwerde Erfolg hätte, hieße das ja nur, dass es eine Berufung gibt", erläutert Hüting. Auch die könne sich dann wieder über lange Zeit hinziehen.

(RP/rl)
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