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Emmerich Spürhunde suchen an A3 nach Pierre (21)

Emmerich · Ein junger Mann mit geistiger Behinderung wird seit Wochen in Essen vermisst. Am Sonntag reichte eine Polizeiaktion von Kreuz Oberhausen bis nach Elten. Sie suchten mit Spürhunden nach dem vermissten Pierre.

 Das ist Pierre Pahlke. Seine geistige Behinderung ist äußerlich kaum erkennbar. Er hat allerdings einen auffälligen Gang.

Das ist Pierre Pahlke. Seine geistige Behinderung ist äußerlich kaum erkennbar. Er hat allerdings einen auffälligen Gang.

Foto: Polizei

Aufregung am Sonntagmorgen in Emmerich. Gegen 11 Uhr startete an der A 3 zwischen Emmerich und Elten eine großangelegte Suchaktion der Polizei. Die Trupps setzten besondere Hunde ein, sogenannte Mantrailer. Das sind Tiere mit einem außergewöhnlich guten Geruchssinn.

Die Aktion war Teil einer Polizeiaktion zwischen dem Autobahnkreuz Oberhausen und den Niederlanden. Seit dem 17. September fragen sich die Einsatzkräfte: Wo ist Pierre Pahlke - und was ist mit ihm geschehen?

Von dem geistig behinderten Mann fehlt seit sechs Wochen jede Spur. Die Polizei nahm zwischenzeitlich einen Verdächtigen vorübergehend fest. Der Verdacht gegen ihn scheint sich aber nicht erhärtet zu haben.

Das Verschwinden von Piere Pahlke wühlt den Stadtteil Frillendorf in Essen auf: Der 21-Jährige ist bekannt, wohnte seit eineinhalb Jahren dort in einem Wohnheim. In ungewohnter Umgebung ist der junge Mann mit dem Intellekt eines Sechsjährigen hilflos.

Auch daraus speist sich die Sorge, dass ihm etwas Schlimmes zugestoßen sein könnte.

Obwohl seine Behinderung äußerlich kaum erkennbar ist, soll der Vermisste einen auffälligen Gang haben. Es scheint, als ziehe er ein Bein nach, beschreiben Angehörige.

Mit großem Aufwand sucht die Polizei seit seinem Verschwinden nach Pierre.

"Sobald ein Hinweis aus der Bevölkerung eingeht, schicken wir unsere Experten raus", sagt ein Polizeisprecher und fügt hinzu: "Die Bevölkerung nimmt großen Anteil an Pierres Schicksal."

Die Polizei setzt Spürhunde, Hubschrauber und Züge der Hundertschaft ein. Mal lässt die Polizei Hubschrauber mit Infrarot-Kameras aufsteigen, mal schickt sie Streifenwagen los, mal durchkämmen Züge der Einsatzhundertschaft Grünflächen und Waldstücke, Parks und Friedhöfe.

Immer wieder kommen auch Spürhunde aus ganz NRW zum Einsatz. So wie gestern in Emmerich.

Dabei nutzte die Polizei den hervorragenden Geruchssinn der Hunde. Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert.

Mantrailer können nicht nur auf Spuren von Fußgängern eingesetzt werden, selbst die relative Abgeschlossenheit eines fahrenden Autos verhindert nicht, dass die Personen verfolgbare Spuren hinterlassen.

Mantrailer können, im Unterschied zu Fährtenhunden, auch in Gebäuden und auf bebauten Flächen eingesetzt werden.

"Diese Art der Suche erfordert aber einen hohen Aufwand", hieß es gestern bei der Autobahnpolizei. "Wir haben deshalb den Autoverkehr auf der Autobahn verlangsamt, damit die Hunde ihre Arbeit tun können."

(RP)
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