Emmerich Wesel künftig Endstation für Regional-Express

Emmerich · Dass der Regional-Express (RE 5) auf der Betuwe-Linie in Wesel kehrt macht, sorgt bei Bahnreisenden aktuell immer wieder für Ärger. Der Einzelfall soll von 2016 an zur Regel werden.

 Der Regionalexpress 5 hat zwischen Wesel und Emmerich hohe Überkapazitäten. Der VRR will das Zug-Angebot auf die Regionalbahn verlagern.

Der Regionalexpress 5 hat zwischen Wesel und Emmerich hohe Überkapazitäten. Der VRR will das Zug-Angebot auf die Regionalbahn verlagern.

Foto: Archiv

Das künftige Konzept, auf dessen Grundlage der Betrieb auf der Strecke gerade ausgeschrieben wird, sieht vor, dass für den RE 5 von Koblenz in Wesel Schluss ist. Dafür soll die Regionalbahn "Der Weseler" (RB 35) bis Düsseldorf verlängert werden und auf dem nördlichen Abschnitt zwischen der Kreisstadt und Emmerich wieder stündlich an allen Bahnsteigen halten.

Verbindung Arnheim-Emmerich

Diese Überlegungen hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gestern auf der Sitzung des Nahverkehrszweckverbandes im Weseler Kreishaus vorgestellt. Teil des Konzeptes ist es, eine grenzüberschreitende Verbindung nach Arnheim hinzubekommen, "die für Emmerich bedeutender ist als die direkte Anbindung nach Koblenz", so der VRR-Planer.

Der VRR berichtete von erheblichen Überkapazitäten für den RE 5 auf dem Nordabschnitt. Frühmorgens seien von den 700 Sitzplätzen gerade mal zwischen fünf und 13 Prozent besetzt. "Ab Wesel aber wird es richtig voll", so der Berichterstatter.

Für den südlichen Strang des RE 5 bleibt taktmäßig alles beim Alten. Da durchgängig nur noch Doppelstock-Züge rollen sollen, erhöhe sich das Platzangebot um 100 Plätze. Das sorge für spürbare Entlastung zu den Stoßzeiten. Auf der Regionalbahnstrecke Emmerich/Düsseldorf sollen zu den Hauptverkehrszeiten zusätzliche Züge eingesetzt werden.

Ob der Brückenschlag beim grenzüberschreitenden Nahverkehr funktioniert, wird sich bis zum Sommer herausstellen. Voraussetzung ist, dass die Niederlande sich an den jährlichen Betriebskosten zwischen 1,2 und 2,4 Millionen Euro beteiligen. Hier erwartet der VRR bis Ende Juni eine verbindliche Zusage. Bleibt die aus, "dann ist das Buch zu" für die nächsten zwölf Jahre — so lange ist die Vertragslaufzeit für die Anbieter.

Wie sich der Pendelzug "Der Bocholter" (RB 32) zwischen Bocholt und Wesel in das Konzept einfügt, hängt davon ab, wie's um die geplante Elektrifizierung der Trasse bestellt ist. Die Ergebnisse der technischen Machbarkeitsstudie werden in Kürze erwartet. Kosten: rund 20 Millionen Euro.

(RP/rl)
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