Geldern Abschied vom „Freitag“

Geldern · Am Sonntag fällt das letzte Weezer Hochhaus. Die Vorbereitungen sind fast vollständig abgeschlossen. Im Umkreis von etwa 150 Metern müssen rund 70 Familien ihre Häuser kurzfristig verlassen.

Weeze Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen. Bauleiter Fred Schech und weitere drei Mitarbeiter des Unternehmens AVG mit Sitz in Goch sind seit etwa Mitte Januar dabei, das Weezer Hochhaus "Auf dem Freitag" für die Sprengung am kommenden Sonntag vorzubereiten.

Pünktlich um 12 Uhr soll das Gebäude, das von einigen Bürgern als letzter großer Schandfleck des Schreinerdorfes bezeichnet wird, in Schutt und Asche versinken. "Etwa 15 Mitarbeiter eines Subunternehmers waren uns behilflich, den Bau zu präparieren", berichtet Schech. Mittlerweile sind die beiden unteren Stockwerke mit großen Decken verhängt. Dadurch sollen das Herumfliegen von Steinen und zu große Staubentwicklung verhindert werden. "Der Sprengmeister wünscht sich am Sonntag das aktuelle Regenwetter", blickt der Baufachmann in die Zukunft. So könnte die Staubwolke in Grenzen gehalten werden.

800 bis 900 Löcher gebohrt

Mit ihm zusammen haben die Handwerker etwa 800 bis 900 Löcher in die Wände des Baus gebohrt. Darin werden rund 42 Kilogramm TNT-Sprengstoff versenkt. Pünktlich um 12 Uhr am Sonntag werden dann der Sprengmeister, Weezes Bürgermeister Ulrich Francken und Jan Janssen, Chef der AVG, gemeinsam auf den berühmten Knopf drücken. Zeitversetzt um den Bruchteil einer Sekunde werden dann erst an der Seite in Richtung Dorfmitte, anschließend an der Seite in Richtung Schloss die Sprengungen ausgelöst. So soll das Gebäude nicht in Richtung Bundesstraße, sondern in die ungefährlichere Freifläche in Richtung Ortskern fallen.

Wegen der Sprengung wird die Bundesstraße 9 bereits ab 11 Uhr gesperrt. "Wenn alles klappt und normal verläuft, kann die Straße schon eine halbe Stunde nach Sprengung wieder geöffnet werden", so der Bauleiter. "Für die Sicherheit sind unter anderem die Polizei und die heimische Feuerwehr zuständig", fügt Bürgermeister Francken hinzu. Die Einweisung der Fahrzeuge auf die Parkflächen übernehmen die Verkehrskadetten. "Wir haben keine Vorstellung, wie viele Schaulustige zu diesem Ereignis kommen", berichtet Francken. Sicher ist jedoch, dass die Mitglieder von etwa 70 Familien aus 50 Wohneinheiten das Spektakel mit großem Interesse verfolgen werden. Denn sie wohnen in einem Umkreis von etwa 150 Metern um das Hochhaus und müssen aus Sicherheitsgründen bereits ab 10 Uhr an diesem Sonntag ihre Häuser verlassen.

Fotos von der Sprengung sehen Sie bei RP-Online!

(RP)
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