Geldern Erstes Freitagsgebet für Moslems in JVA Pont

Geldern · In Anwesenheit des türkischen Generalkonsuls Firat Sunel und des Abgeordneten des türkischen Parlaments, Yusuf Baser, wurde das Gebet am Freitag für muslimische Gefangene in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Pont unter Leitung des türkischen Religionsattachés erstmals durchgeführt.

 Der Generalkonsul Firat Sunel spricht zu den Häftlingen.

Der Generalkonsul Firat Sunel spricht zu den Häftlingen.

Foto: Jürgen Venn

Das Gebet am Freitag besitzt für muslimische Gläubige eine vergleichbare hohe Bedeutung wie die Teilnahme am sonntäglichen Gottesdienst für die Christen.

Zustande gekommen war die gemeinsame Initiative des türkischen Konsulats und der JVA-Leitung nach einem Pressegespräch mit türkischen Gefangenen. Hierbei hatten die Gefangenen den Wunsch geäußert, das Gebet am Freitag zu ermöglichen. Das Konsulat hatte darauf hin die notwendigen Gebetsteppiche und Gebetskränze (vergleichbar dem Rosenkranz) zur Verfügung gestellt. In der JVA wurde in der Schreinerei durch Gefangene zur Aufbewahrung ein Schrank gebaut. Die Anstaltsleitung gab für das Gebet den Raum des Kulturzentrums frei. Das Gebet am Freitag wird allen muslimischen Gefangenen ermöglicht, auch wenn sie nicht die türkische Nationalität besitzen. Es wird jeweils durch einen Imam geleitet, der durch das Konsulat bestimmt wird.

Die freie Religionsausübung ist im Grundgesetz garantiert und wird auch im Strafvollzugsgesetz berücksichtigt. Mit der neuen Einrichtung bringen die Leitung und die Mitarbeiter der JVA auch zum Ausdruck, dass der muslimische Glauben respektiert wird. Von den nahezu 700 Gefangenen in der JVA Pont sind aktuell 99 Gefangene muslimischen Glaubens.

(RP)
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