Geldern Haflinger sind gut im Futter

Geldern · "Powerman" und Kampfsportler Ralf Seeger hat Wort gehalten: Beim kurzfristig angesetzten RP-Termin in Kapellen präsentierten sich die sechs von ihm vor dem Schlachter geretteten Pferde in ausgezeichnetem Zustand.

Ralf Seeger - vom Freefighter zum Serienstar
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Die ollen Brötchen schmecken Spitzbube, Winslow, Admiral, Nasim, Nabac und Nashville ausgezeichnet. Sie reißen ihrem "Herrchen" (1,95 Meter groß, 95 Kilogramm Muskeln, Tattoos fast überall) das Futter förmlich aus den Pranken — pardon: Händen. "Na, ihr Mäuse, geht's euch gut?", fragt Ralf Seeger immer wieder leise in Richtung der sechs Haflinger. Wenn die jetzt nicht das Maul voll hätten, würden sie zumindest zufrieden wiehern. Geht aber gerade nicht.

Gut zwei Monate ist es hier, da berichtete die RP unter dem Titel "Kämpfer für die Tierwelt" über den aus Goch stammenden und mittlerweile in Kranenburg wohnenden Promi, der die sechs Pferde vor dem Schlachter rettete und in Kapellen im Gnadenhof "Et Ställeken" unterbrachte.

Gut zwei Monate später dann der zweite Termin vor Ort — und Seeger, der seine Sportkarriere im Ring ausklingen lässt und seine Brötchen als Inkasso-Unternehmer, Stuntmen-Coach und Promi-Beschützer verdient, besteht den Test mit Bravour. Und das nicht nur, weil die sechs Haflinger furchtlos auf ihn zugehen, als er deren Stall betritt. Auch Michaela und Josef Winnekens, die ebenso aus Überzeugung für ihre circa 80 Hunde, Pferde, Esel oder Katzen leben, bestätigen den Wandel des Ex-Rüpels, der früher oft Bekanntschaft mit Polizei und Richtern gemacht hat. "Die Pferde sind gut in Schuss. Ralf kümmert sich toll um sie", bestätigen die Hofbetreiber. Und das nicht, weil der "Powerman", wie er im Ring genannt wurde, so stark ist.

Stark ist auch das Engagement von Seeger, was hilflose Tiere angeht. Neben einem entsprechenden Verein in Kevelaer, den er gerade aus der Taufe hebt, kümmert er sich um ein Tierheim für herrenlose Hunde im rumänischen Timisoara.

"Wir haben dort beim Aufbau mitgeholfen", erklärt Thomasz Sroka, ein Mitstreiter von Seeger, der ebenfalls mit in den Balkan gefahren ist. Tauende Hunde leben dort auf der Straße, ohne dass sich jemand kümmert. Zumindest bisher.

Da haben es die sechs "Mäuse" in Kapellen schon deutlich besser, die der Kampfsporter jetzt — schon wieder — streichelt.

(RP/rl)
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