Geldern Info-Duell vorm Rathaus Weeze

Geldern · Die Befürworter und Gegner eines Einzugs der Volksbank ins Rathaus waren gestern Vormittag mit Ständen auf dem Cyriakusplatz vertreten. Beide Seiten sind zuversichtlich, dass sie am 22. Juni die Mehrheit auf ihrer Seite haben.

Weeze Der Abstand zwischen den beiden Tischen ist nicht groß, aber doch deutlich. Auf dem Weezer Wochenmarkt stehen an diesem Vormittag zwei Infostände. Über einem prangt ein CDU-Sonnenschirm, obwohl der Himmel bedeckt ist. Ein paar Schritte entfernt haben Vertreter des Aktionsbündnisses postiert, wie am vorigen Mittwoch mit gelben Warnwesten.

Ein Informations-Showdown, bei dem die Bürger sich noch einmal beide Standpunkte anhören können: Unterm Sonnenschirm ist man für den Einzug der Volksbank ins Rathaus, bei den Warnwesten hält man die Pläne für Teufelszeug.

Erdbeeren und Jojos

Am Tisch der CDU steht Ortsvereinsvorsitzender Max Freiherr von Elverfeldt. Er und seine Mitstreiter bieten Bürgern Kaffee im Plastikbecher an, verteilen Kulis, Jojos und Informations-Blätter. Frische Erdbeeren stehen in einer Schale bereit. Alles wie im Kommunalwahlkampf. Nur viel intensiver, sagt der Vorsitzende. „Meiner Erfahrung nach ist bei normalen Wahlständen viel weniger los.“ In den vergangenen zweieinhalb Stunden hätten bereits 30 bis 40 Menschen das Gespräch gesucht. „Die Leute sind offen, natürlich gibt es auch kritische Fragen. Wir haben aber ein gutes Gefühl.“

CDU-Ratsherr Helmut Hartmann ergänzt: „Vor ein paar Wochen gab es noch viel mehr kritische Stimmen. Die Leute haben sich inzwischen informiert und betrachten die Zahlen nüchterner.“

Claudia Angenvoort und Ruth Niessen haben sich am Stand eingefunden. „Ich interessiere mich für das Thema, habe auch schon viel Material an die Hand bekommen“, sagt Angenvoort und lächelt. „Aber meine Meinung behalte ich für mich.“ Ruth Niessen findet den Einzug der Volksbank „eigentlich positiv“. Sie glaube, dass viele Bürger „überhaupt nicht wissen, worum es geht“. Dass die Volksbank ins Rathaus soll, ist für sie kein unlauterer Wettbewerb. „Wer zur Sparkasse gehen möchte, der tut das auch.“ Letztlich, bedauert Max von Elverfeldt, sei aus dem Thema Rathaus wieder bloßes Parteiengezänk geworden – hier CDU, drüben SPD. Auch wenn das Aktionsbündnis sich offiziell überparteilich gibt.

Ein paar Schritte weiter, am Stand der Gegner, ist man ebenfalls mit der Resonanz zufrieden. „Wir brauchen nur zwei Sätze zu sagen, schon sind die Bürger auf unserer Seite“, versichert Ex-Bürgermeisterin Barbara Naus (SPD). „Die Tendenz ist auf jeden Fall positiv“, sagt auch Josef Schwartges, parteiloses Mitglied des Aktionsbündnisses. „Das wird spannend. Wir sind zuversichtlich.“ Am 22. Juni stimmen die Bürger ab.

(RP)
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