Kreis Kleve iPad statt schwerer Schultasche

Kreis Kleve · Für iPads im Unterricht setzen sich einige Schüler des E-Kursus Deutsch der Gesamtschule Mittelkreis ein. Die Überlegungen entstanden beim RP-Projektes "Schüler lesen Zeitung" – die Schule will eine Umsetzung prüfen.

 Die 15 Kilogramm schweren Schultaschen wollen sie nicht länger tragen – daher haben vier Schüler der Gesamtschule Mittelkreis die Idee gehabt, alle Klassenkameraden mit iPads auszustatten.

Die 15 Kilogramm schweren Schultaschen wollen sie nicht länger tragen – daher haben vier Schüler der Gesamtschule Mittelkreis die Idee gehabt, alle Klassenkameraden mit iPads auszustatten.

Foto: Jügen Loosen

Für iPads im Unterricht setzen sich einige Schüler des E-Kursus Deutsch der Gesamtschule Mittelkreis ein. Die Überlegungen entstanden beim RP-Projektes "Schüler lesen Zeitung" — die Schule will eine Umsetzung prüfen.

Es wäre so viel einfacher. Da sind sich Kai-Uwe und sein Kurspartner Luuk ziemlich einig. Die beiden Achtklässler haben sich mit ihrem E-Kursus Deutsch der Gesamtschule Mittelkreis dem RP-Projekt "Schüler lesen Zeitung" angeschlossen und einen Artikel beigesteuert, der nun Wellen schlagen soll: iPads im Unterricht — so lautete das Thema ihres Artikels in der Schülerausgabe der Rheinischen Post.

Warum? "Weil sie überall gut zu bedienen, leichter als eine gefüllte Schultasche und schnell einsetzbar sind", erläutert Schülerreporter Kai-Uwe die Vorzüge des digitalen Schulheftes, "außerdem können viele Bücher direkt darauf gelesen werden".

Privat haben die Jungs diese und andere elektronische Helfer längt zur Einsatzbereitschaft verpflichtet — jetzt gilt es, die Anschaffung für jeden Schüler ab Klasse acht an der Gesamtschule mit Sitz in Goch umzusetzen. "Unsere Schultaschen wiegen längst mehr als 15 Kilogramm", so Luuk, "mit einem leichten, handlichen iPad könnten wir den Rücken schonen."

Die Einführung der iPads würde pro Stück zwischen 300 und 400 Euro kosten, schätzen die engagierten Schüler. Neben Sponsoren- und Schulanteilen habe man bereits über mögliche Finanzierungsmodelle für Eltern nachgedacht. Schließlich sehe man hinter dieser Idee keinen bloßen Schülerwunsch, der gerade im Trend liegt, sondern "die Zukunft", unterstreicht Erich Jännert, stellvertretender Schulleiter der Gesamtschule.

Es gehe in erster Linie um Inhalte und den unterrichtsbezogenen Umgang mit iPads, nicht um irgendwelchen Luxus. "Unsere Schüler sind damit aufgewachsen. Für sie ist der Umgang damit längst eine Selbstverständlichkeit geworden", sagt Steffen Roski, Kurslehrer und schulischer Begleiter beim Projekt "Schüler lesen Zeitung". Die Recherche, aber auch die Übertragung von Daten in den Klassenraum, Erstellung von Präsentationen und vieles mehr gelingen durch das iPad einfacher, meinen die Schüler.

Jännert, der auch mit der IT des Hauses vertraut ist, könnte sich bei der Umsetzung des Projektes "Für jeden Schüler ein iPad" beispielsweise Leasing-Modelle für Eltern vorstellen oder die Anschaffung eines Geräte-Pools, aus dem Kinder aus sozial schwächeren Familien schöpfen könnten. Im kommenden Schuljahr will sich die Schule näher mit dem Thema beschäftigen.

(kare)
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