Leichtathletik Enttäuschendes Aus

Schon nach der Qualifikation war die Jugend-WM in Brixen für den Nieukerker Diskuswerfer Phillip van Dijck vorbei. Mit einem schwachen und zwei ungültigen Versuchen hatte der 15-Jährige keine Chance.

Aus dem geplanten sturen Einmarsch der Nationen machten die jugendlichen Fahnenträger ein ureigenes Ereignis. Laufend und hüpfend trugen sie ihre Fahnen über den Domplatz von Brixen, die Planung der Funktionäre völlig außer Acht lassend.

So dauerte die Eröffnungsfeier länger als vorgesehen und wäre beinahe noch von einem knallharten Gewitter gestört worden, das am Abend in dem engen Talkessel von Brixen besonders wirkungsvoll war und Blitz, Donner und Starkregen über die WM-Stadt brachte. Der darauf folgende Wettkampftag brachte dann auch nicht viel Erheiterndes.

Für die deutschen Diskuswerfer war frühes Aufstehen angesagt, und bei einem ersten Aufwärmen auf dem Trainingsplatz durften der Nieukerker Phillip van Dijck und Hochsauerländer Benedikt Stienen noch vollauf zufrieden sein.

Und Trainer Tino Lang war gleichfalls einverstanden mit den ersten Würfen: "Das lässt hoffen", sagte er. Dann aber ging es ins Stadion. Phillip musste gleich um 10 Uhr ran in der Gruppe A mit 22 anderen Werfern.

In dieser Gruppe traten unter anderem der Jahresweltbeste Hamid Manssour (Syrien) und der beste Mitteleuropäer Lukas Weisshaidinger (Österreich) an. Hatte Phillip van Dijck Angst vor den großen Namen? Schon beim Einwerfen war er nicht der alte Phillip, sondern schien einige Hemmungen mitzuschleppen.

40,78m und zwei Ungültige

Als Weite für die direkte Qualifikation zum Endkampf am Abend wurden 57 Meter festgelegt. Und der 15-Jährige aus Nieukerk begann ungewohnt zaghaft. "Mit meinem ersten Wurf war ich zu vorsichtig", sagte Phillip van Dijck nachher.

Dabei war es keinesfalls ein Sicherheitswurf, sondern eine völlig verrissene Ausführung. Ziemlich klägliche 40,78 m lagen an. Das konnte nur noch besser werden, doch waren die Würfe zwei und drei ungültig. Der Traum vom Finale war bereits vorbei.

Das Fazit: Qualifikation nicht überstanden. Ein Schicksal, das Phillip van Dijck mit den namhaftesten Diskuswerfern teilte: Weisshaidinger — der bis dahin Vierte der Welt —, Barta/Tchechien und auch Grobber/Südafrika — alle raus. Gleiches musste Benedikt Stienen, der zweite deutsche Werfer erfahren, der sich auch nicht ins Finale werfen konnte.

Ein zutiefst enttäuschter Phillip van Dijck versuchte nach dem bitteren Ende locker zu wirken: "Damit muss man leben", sagte er, doch glaubten weder er selbst noch die mitgereiste Fangemeinde diese Lockerheit.

Enttäuscht war auch Bundestrainer Tino Lang, doch tröstete er: "Phillip gehört ja noch zum jüngeren Jahrgang. Trotzdem ist es schade, dass er sein Leistungsvermögen nicht ausgeschöpft hat."

(RP)
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