Tennis Meister der gelben Filzkugel
Lokalsport · Die Tennis-Kreismeisterschaften der Jugend und der Senioren wurden parallel auf der Anlage von Rot-Weiß Goch ausgetragen. Kreisjugendwart Volker Wernick spricht von einer guten Atmosphäre, aber die geringen Anmeldezahlen bereiten den Veranstaltern seit Jahren Kopfzerbrechen.
Das Endspiel war erst wenige Minuten alt, da wusste die Facebook-Gemeinde bereits Bescheid: "Kreismeister 2012!", hatte Hendrik Schulz vom TC Wachtendonk via Mobiltelefon auf sein Profil des Online-Netzwerks gepostet. Innerhalb weniger Stunden erhielt er darauf über 20 Glückwunsch-Kommentare. Etwa überraschend kam der Titel nämlich schon, schließlich war Schulz in der offenen Klasse der Leistungsklasse 17 bis 23 Jahre "nur" auf Position fünf gesetzt — noch hinter seinem Teamkollege Christoph Andratschke, der am Ende auf Platz drei landete.
Im Finale hatte Schulz den an Position sechs gesetzten Gocher Paul Jansen mit 6:4 1:6 7:6 geschlagen. Neben Hendrik Schulz konnten bei den Kreismeisterschaften weitere Gelderländer Spieler Titel einfahren. In der Klasse der Herren 50 gewann Jörg Löcker von Grün-Weiß Geldern. Die Titel in den übrigen Senioren-Konkurrenzen gingen an Teams aus dem Norden des Kreises. Dafür aber waren bei den Jugendlichen fünf Gelderländer erfolgreich: Simon Benneth Leukers (BWG Straelen, AK V), Marcel Janßen (BWG Straelen, AK IV), Philipp Elspaß (GW Geldern, AK II), Julia Buschhaus (TC Wachtendonk, AK V) und Hannah Lörcks (GW Geldern, AK IV) entschieden ihre Konkurrenzen für sich. Damit setzten sich nahezu überall die Favoriten durch.
Während die Jugendlichen ferienbedingt tagsüber antraten, waren die Seniorenklassen ab 18 Uhr auf die Plätze gegangen. "Bei der Jugend gab es in diesem Jahr mit zwei oder drei kurzfristigen Absagen deutlich weniger als in den vergangenen Jahren", sagt Kreisjugendwart Volker Wernick. Eine positive Randnotiz, die aber über die insgesamt geringen Anmeldezahlen nicht hinwegtäuschen kann. Gerade mal 50 Teilnehmer traten in den acht Jugendkonkurrenzen an, bei den Senioren waren es 61 Spieler in sechs Konkurrenzen. Das Problem ist nicht neu, aber eine wirklich gute Lösung haben die Verantwortlichen noch nicht finden können. "Wir haben in der Jugend einige Veränderungen vorgenommen", sagt Wernick. "So wurden Gruppenphasen vorweg gestellt, um mehr Matches pro Spieler zu garantieren. Außerdem haben wir das Meldesystem vereinfacht und die Turnierergebnisse über das Internet schneller verfügbar gemacht."
Wernick glaubt, dass in den Vereinen zu wenig Werbung für derartige Turniere gemacht wird. Er hofft auf Besserung in den nächsten Jahren, außerdem werde bereits über weitere Neuerungen nachgedacht. Eine Idee geht dahin, im Jugendbereich künftig stärker nach Qualität der Spieler einzuteilen: Kreistrainings- und Ranglistenspieler sollen in einer, Breitensportler in einer anderen Gruppe antreten. Im Erwachsenenbereich ist ein solcher Schritt nicht nötig, weil eine Unterscheidung nach Leistungsklassen möglich ist — sie wird in der offenen Klasse auch angewendet.
Von Blau-Weiß Issum taucht übrigens niemand in den Siegerlisten auf: Issumer Spieler waren schlichtweg nicht angetreten. Jugendwartin Andrea Kronshage hat dafür immerhin eine Erklärung: "Diejenigen, die in der Vergangenheit dabei waren und in Frage kämen, waren im Urlaub. Und das Kleinfeldturnier, für das wir durchaus Teilnehmer gehabt hätten, fand nicht statt." Davon aber habe sie auch erst erfahren, als sie selbst aus dem Urlaub kam und wieder in die Vorbereitungen fürs bofrost-Jüngstenturnier (1. September) einstieg. Vom unpopulären Sommerferientermin wollen die Veranstalter jedoch nicht abweichen.
