Neue Räume für Kampfsportler

Aufgrund von Engpässen in den öffentlichen Hallen richtet sich die Abteilung Muay Thai des GSV Geldern derzeit eine eigene Trainingshalle ein. Darin soll die "Akademie für Asiatische Kampfkünste" aufgebaut werden.

Anstreichen und Fußböden verlegen, statt Ausdauer- und Techniktraining: Die Mitglieder der Abteilung Muay Thai treffen sich in diesen Wochen fast täglich, um im Gründerzentrum Geldern rund 150 Quadratmeter Hallenfläche in die "Akademie für Asiatische Kampfkünste und Kultur am Niederrhein" zu verwandeln. Rund 25 000 Euro nimmt die Abteilung dafür in die Hand. "Unsere Anträge auf Unterstützung bei der Stadt laufen noch, und wir suchen auch nach weiteren Sponsoren", sagt der Vorsitzende des GSV Geldern, Achim Wagener. "Aber wir wollen das Projekt endlich umsetzen, um uns weiterzuentwickeln."

Kooperationen mit Schulen

Sein Problem: Weil die öffentlichen Turnhallen in der Stadt, in denen auch Wagener bislang unterrichtet, in den Ferien geschlossen sind, ist kein kontinuierliches Training möglich. Die Mitgliederzahlen sind seit der Abteilungsgründung 2004 von zehn auf 50 angestiegen und steigen weiter. Zusätzliche Trainingszeiten fehlen jedoch. Zudem garantiere die Ausstattung der Hallen kein unfallfreies Training der Kampfsportler. "In unserer Halle können wir einen festen Mattenboden einziehen und mehr Trainingsstunden anbieten", erklärt Wagener den Hauptunterschied.

Die umfangreichen Trainingsmaterialien, Kraftsportgeräte und Sandsäcke würden dann endlich einen festen Platz bekommen. Umkleide, Toiletten und Duschen sowie ein Café für Schulungen und Elterngespräche sollen die Räume vervollständigen.

Aber Wageners Pläne gehen noch viel weiter. Nicht umsonst hat er seine neue Einrichtung mit dem Namen "Akademie" überschrieben. Der gelernte Physiotherapeut möchte Seminare anbieten zum Beispiel in traditioneller Thai-Massage oder in Selbstverteidigung für Frauen, Kinder oder Behinderte. Er möchte in Kooperation mit dem Kneipp-Verein speziellen Präventions-Angeboten für Senioren Raum geben und Schulkooperationen ermöglichen. "Der demographische Wandel und das geänderte Schulsystem zwingt auch Sportvereine zur Umstrukturierung. Wir wollen den GSV zukunftsfähig machen", betont Wagener.

Zudem könne die Halle auch von anderen Abteilungen des GSV kostenlos genutzt werden, zum Beispiel gehören dem GSV drei weitere Kampfsport-Abteilungen an. Externe Gruppen könnten sich einmieten. Womöglich könnten in der Akademie langfristig sogar Arbeitsplätze geschaffen werden, hofft der Abteilungsleiter.

(RP)
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