Uedem Boxteler Bahn soll Alleenradweg werden

Uedem · Die Gemeinde Uedem informierte die Bürger über ihre Pläne, einen Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke anzulegen. Diskutiert wurde dabei insbesondere der 2. Streckenabschnitt zwischen Uedemerbruch und Xanten.

 Bis hier, mitten in Uedemerbruch, gibt es keine Probleme bei der Trassenwahl. Doch das Stück bis „Villa Reichswald“ sorgt für Diskussionen.

Bis hier, mitten in Uedemerbruch, gibt es keine Probleme bei der Trassenwahl. Doch das Stück bis „Villa Reichswald“ sorgt für Diskussionen.

Foto: Evers, Gottfried

Idyllisch ruht die Bahnstrecke zwischen dem niederländischen Boxtel und Büderich bei Wesel. Weniger still machten die Uedemerbrucher "ihre" Boxteler Bahn am Mittwochabend zum Thema. In einer gut zweistündigen Diskussion endete die Bürgerversammlung, die als Informations- und Anregungsabend rund um die Anlegung eines Alleenradweges auf der stillgelegten Bahnstrecke gedacht war.

Zwischen Uedemerbruch und Xanten könnte ein Magnet für Radtourismus, parallel zum Europäischen Reitweg, entstehen, dessen Idee aus einem CDU-Antrag von November 2009 entstanden ist und am kommenden Montag, 17. Dezember, erneut Thema in der Ratssitzung sein wird. Doch die Umsetzung der Idee sorgt für Unruhe. Und das aus unterschiedlichen Gründen.

Der erste Teilabschnitt führt von der Bergstraße bis Uedemerbruch. Dieser ist soweit von der Bürgerversammlung akzeptiert worden. Teil zwei verläuft von dort bis zur "Villa Reichswald" (Reichswaldstraße), um dann in Richtung Labbeck, Sonsbeck, bis nach Xanten anzuknüpfen. "Ich sehe diesen Weg als touristisches Angebot, von Uedem in die Römerstadt Xanten", schilderte Bürgermeister Rainer Weber. Bestärkt wurde er von Hildegard Pieper, Ortsvorsteherin von Labbeck, die betonte: "Wir warten auf ein positives Votum aus Uedem, damit auch wir weiter planen können. Dieses Projekt, gemeinsam von den Kommunen getragen, würden alle gut finden." Das, was die Uedemerbrucher insbesondere im Hinblick auf Teil zwei des Alleenradweges nicht so gut finden, ist die geplante Wegführung. Diese würde Landwirte bei ihrer Arbeit auf den Feldern möglicherweise beeinträchtigen, meinten einige. Warum man nicht benachbarte, im Hochwald gelegene, längst vorhandene Wege einbinden würde? So und ähnlich klangen die mitunter lautstark vorgetragenen Vorwürfe der zahlreich erschienen Uedemerbrucher.

So soll der Europäische Reitweg vom Uedemerfelder Weg auf einer Länge von rund 350 Metern neben dem Radweg auf der stillgelegten Trasse des Bahndamms geführt werden. Rampen für Reiter und Radfahrer gehören dazu. Der Alleenradweg im zweiten Abschnitt soll dann auf einem vorhandenen Feldweg, entlang landwirtschaftlich genutzter Flächen und des Hochwaldes, bis zur "Villa Reichswald" geführt werden. Der Radwegebelag ist bituminös oder wassergebunden geplant, "das ist noch mit der Unteren Landschaftsbehörde und dem Forst abzustimmen", so Weber.

Die Verwaltung betonte, dass die als Weg genutzte Fläche nicht Privateigentum und ein "Grüner Weg" dort (nach Kataster) längst vorhanden sei. Die anwesenden Bürger hielten dem entgegen: Der Radweg verlaufe über ihr Grundstück und der "Weg" müsse erst noch geschaffen werden. Alternativ schlugen die Anwesenden vor, den Radweg beispielsweise entlang der Niederrheinroute sowie der "K4" zu führen.

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