Goch KCC im Sommer-Carnevale

Goch · Die Gocher Karnevalisten vom KCC, die auch die Ehrengarde des Airport Weeze stellen, sind begeistert von ihrem Besuch im süditalienischen Putignano. Mit Ryanair flogen sie nach Bari und erneuerten die Freundschaft.

 Die Gocher waren als Wassermänner und Nixen verkleidet beim Sommerkarneval in Putignano dabei.

Die Gocher waren als Wassermänner und Nixen verkleidet beim Sommerkarneval in Putignano dabei.

Foto: privat

Selbst mit einigen Tagen Abstand ist die Begeisterung noch nicht abgeebbt. Was die Vertreter des KCC Goch bei ihren neuen Karnevalsfreunden im italienischen Putignano erlebten, wird sie alle noch eine Weile beschäftigen. Und spätestens dann wieder sehr wache Erinnerung sein, wenn's ans Bauen der Wagen für den nächsten Rosenmontagszug geht. Denn über deren Qualität kann sich Peter Toenders, der Vorsitzende des KCC, gar nicht beruhigen. Als Wagenbauer könne er nur neidlos feststellen, dass die Aufbauten, die in Italien erstellt werden, alles hier Bekannte weit in den Schatten stellen.

Sommerkarneval

Wie berichtet, hat sich seit dem vergangenen Jahr, als mit Ryanairs Bari-Erstflug nach Weeze erstmals eine Abordnung des italienischen Karnevals in Goch und Weeze war, eine schöne Freundschaft entwickelt. Im Frühjahr waren die Harlekins, Hornträger und Musiker aus Putignano am Niederrhein, jetzt stand der Gegenbesuch an. Der Termin war ein besonderer: Es wurde Sommerkarneval gefeiert.

"Mit der Flughafenlinie 17 sind wir vom Bahnhof Goch zum Airport gefahren", berichtete Toenders der RP. "Dort hat uns Flughafensprecher Holger Terhorst sehr nett verabschiedet — wir stellen schließlich die Ehrengarde des Airports." Danach stellte sich bei den 26 Concordianern samt Bürgermeister Karl-Heinz Otto und Ehefrau Ingrid das Urlaubsgefühl ein. "Nach zwei Stunden und sieben Minuten landeten wir in Bari, wo wir gleich von den Gastgebern samt Fernsehteams empfangen wurden."

Die öffentliche Aufmerksamkeit verließ die Gruppe in den nächsten Tagen nicht mehr. Kaum ein Termin, der nicht von Medienpräsenz begleitet wurde. "Überall, wo wir uns sehen ließen, wurden wir eingeladen, verköstigt und mussten Interviews geben", erzählt Toenders. Die Gocher hatten als Übersetzer Albano Versienti aus der Stadtverwaltung dabei, und auch die Italiener hatten einen Dolmetscher zu bieten. Hochoffizielle Empfänge wechselten sich ab mit lockeren Runden und interessanten Besichtigungen. Selbst für ein paar Stunden Strandvergnügen in Monopoli an der Adria war Zeit.

Im Mittelpunkt stand aber natürlich die Narretei, die in Putignano ein wenig den Charakter der alemannischen Fastnacht trägt, dazu aber mit riesigen Wagen daherkommt. Die Gefährte sind sechs Meter breit, 13 Meter hoch und 15 Meter lang. Die Figuren, die darauf montiert sind, messen bis zu zehn Meter Höhe. "Es war kaum zu fassen. Ich als Wagenbauer-Chef hab' ja schon Vieles gesehen, aber so etwas nicht", staunt Toenders noch im Rückblick. Mit Amaretto und Zitronenlikör, der ihnen aus jeder Haustür angereicht worden sei, sei die Stimmung schnell sehr gelöst gewesen, und so sei sie auch geblieben.

Die Gocher waren als Wassermänner und Nixen verkleidet — schön grün, wie es sich für KCC-Leute gehört. "Putignanos Bürgermeister Gianvincenzo Angelini de Miccolis ist neben Karl-Heinz Otto im Zug mitgelaufen, sonst grüßte er immer nur vom Rathaus-Balkon", hat Toenders erfahren.

Info Nach Goch eingeladen wurden die neuen Freunde für 2013. "So etwas kann man nicht jedes Jahr machen. Aber diese Freundschaft weiter pflegen wollen wir auf jeden Fall", ist sich Toenders mit seinen Vereinskameraden einig.

(RP/rl)
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