Goch/Kalkar Luftwaffe sucht Notsender im Müll

Ein achtlos entsorgter Flugzeug-Notsender sorgte am vergangenen Montag (27. Juni 2011) für einen ungewöhnlichen Einsatz eines SAR-Hubschraubers (SAR = Search and Rescue/Suchen und Retten) der Luftwaffe über Goch. Besagter Sender war offenbar im Müll gelandet.

Oberstabsfeldwebel Klaus Sattler von der Pressestelle des Kommandos Operative Führung Luftstreitkräfte in Kalkar in seinem Bericht: "Nachdem die Maschine vom Typ Bell UH-1 D mehrere Minuten über der Stadt gekreist war, landete der an seinen orangen Türen erkennbare Helikopter schließlich auf dem Gelände der Entsorgungsfirma Schönmackers im Industriegebiet West. Wenige Minuten später war der Notsender gefunden und ausgeschaltet, und die Angestellten der Firma Schönmackers, genauso wie die benachbarter Unternehmen, hatten eine willkommene Abwechselung gehabt."

Wie der Notsender in den Müll gekommen war, und wie lange er möglicherweise schon auf dem Schönmackers-Gelände lag, lasse sich nicht mehr feststellen. "Zu vermuten ist, dass ein Privat-Pilot das Gerät für defekt hielt und daher entsorgt hatte", so Sattler. "Beim Umladen zweier Container hat sich der Sender dann offenbar aktiviert, war unter anderem von Piloten hoch fliegender Passagierflugzeuge empfangen und gemeldet worden." Notfunksender seien in fast allen Luftfahrzeugen eingebaut. "Sie sind so konstruiert, dass sie auf Erschütterung reagieren, und sich bei einem Absturz oder einer Notlandung aktivieren. Dadurch können vermisste Flugzeuge auch in dünn besiedelten Gegenden schnell lokalisiert werden."

Wie Sattler weiter berichtete, war der Hubschrauber, der auf dem Fliegerhorst Nörvenich nahe Düren stationiert ist, im Rahmen einer Übung zuvor in der Luftverteidigungsstellung Uedem-Paulsberg gewesen. "Die SAR-Leitstelle, die derzeit noch von Münster aus ihren Dienst versieht, ist seit Anfang diesen Jahres der Uedemer Führungszentrale Nationale Luftverteidigung unterstellt."

(jul)
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