Goch Neue Tür für die Ostkirche

Goch · In der Garage vom Pfalzdorfer Günter Jansen entsteht zur Zeit die neue Doppeltür für die Ostkirche. Auch die Genehmigung für die Kirchendachsanierung ist jetzt da. Bei der Finanzierung ist nun die Kirchengemeinde gefragt.

 Horst Johann, Vorsitzender des Fördervereins, und Schreiner Günter Jansen (rechts) vor der künftigen Ostkirchen-Tür.

Horst Johann, Vorsitzender des Fördervereins, und Schreiner Günter Jansen (rechts) vor der künftigen Ostkirchen-Tür.

Foto: Stade, Klaus Dieter

goch-Pfalzdorf Der "Holzwurm" ist 82 Jahre alt. "Zweiundachtzigeinhalb", schiebt er noch nach und verzieht keine Mine. Günter Jansen, Pfalzdorfer Urgestein und "Schreiner durch und durch", wie ein Bekannter ihn beschreibt, steht in seiner privaten Werkstatt und betrachtet das aktuelle Projekt. Aus seiner Garage hat er einen professionellen Hobbyraum gemacht und dort liegt derzeit die künftige Eingangstür der Pfalzdorfer Ostkirche.

 Der "Holzwurm" bei der Reparatur der Säulen vor einigen Wochen.

Der "Holzwurm" bei der Reparatur der Säulen vor einigen Wochen.

Foto: PRV

Jansen ist nicht allein. Rund um die hölzerne Doppeltür, inmitten von unzähligen Hobeln und Hohlbeiteln, haben sich einige Mitglieder des "Fördervereins für die Erhaltung der evangelischen Ostkirche Pfalzdorf" versammelt.

 Mit diesen hochwertigen und nicht ganz billigen Scharnieren wird die massive Eichentür am Rahmen befestigt.

Mit diesen hochwertigen und nicht ganz billigen Scharnieren wird die massive Eichentür am Rahmen befestigt.

Foto: KLAUS-DIETER STADE

Gegründet wurde der 2008, inzwischen ist der Verein Pächter der Kirche und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten durchzuführen. Der Zahn der Zeit hat überall Spuren an der Bausubstanz der für die Ortsidentität so wichtigen Ostkirche hinterlassen - Jansen und Co kämpfen massiv für den Erhalt (wir berichteten).

An der aufgebockten und momentan lediglich aus Rahmen und Mittelteilen bestehenden Tür in Jansens Werkstatt sind auch Anstreicher Karl-Heinz Augustin (gleichzeitig Kassenwart des Fördervereins), der ebenfalls engagierte Nachbar Jan van den Bergh und Horst Johann, 1. Vorsitzender, zu finden. "Jede geschlossene Kirche ist eine traurige Geschichte", lässt sich Letzterer zitieren, daher lege man sich gemeinsam so ins Zeug. Motto: jeder packt mit an. So wurde bereits der Dachboden erneuert, sämtliche Schäden an den Säulen behoben und nun eben die Tür.

Zunächst suchten sie ein Design aus (als Vorbild diente letztlich eine Kirche gar nicht so weit entfernt von Pfalzdorf), holten sich die Genehmigung des Denkmalschutzes und auch das Placet der Landeskirche in Düsseldorf bezüglich Form, Profil, Machart und Farbe der Tür. Wenig später fielen auch schon die ersten Späne in der Motzfeldstraße. Dabei ist Jansen von unschätzbarem Vorteil für die bunte Truppe jenseits der 50. Johann: "Der Günter ist noch ein Schreiner vom alten Schlag. Der kann wirklich alles".

Finanziell unterstützt wird die Männerrunde, die mit ihrem Einsatz eines Tages wieder kleinere Gottesdienste sowie Trauungen und Taufen in der Ostkirche ermöglichen möchte, von Sparkasse und Volksbank. Die Materialkosten für die massive Eichentür liegen bei rund 3000 Euro, in gut zwei Monaten soll sie fertig sein. Dann muss der Turm saniert werden, im nächsten Jahr wird die Fassade in Angriff genommen. Hier wurde bereits ein Musteranstrich aufgetragen, ein Kostenvoranschlag wird ermittelt. Auch das Dach steht noch auf dem Programm. Am liebsten noch vor dem Winter. Jüngst gab es hierfür ebenfalls die landeskirchliche Genehmigung, finanziert werden soll diese Maßnahme zur Hälfte vom Förderverein und zur anderen Hälfte von der Kirchengemeinde. Das Geld des Fördervereins ist schon da.

Info Bisherige Berichterstattung auf www.rp-online.de/goch

(RP)
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