Goch Ostkirche hat eine Zukunft

Goch · Geburtswehen? Ja! Aber nach wenigen Stunden hat das "Kind" schon eine stattliche Zahl von Familienmitgliedern. Der Förderverein zum Erhalt der Pfalzdorfer Ostkirche hat das Licht der Welt erblickt. Die Arbeit hat begonnen.

goch-pfalzdorf Es ist vollbracht. Das "Kind" ist geboren, und es hat schon an die 40 Patenonkel und -tanten. Will sagen: Der neue "Förderverein für die Erhaltung der Evangelischen Ostkirche in Pfalzdorf" wurde am Donnerstagabend im Schwarzen Adler gegründet. Viele Fragen, auch viele Vermutungen — aber das Ziel sei, wie es Peter Hohl, frisch gewählter Vizevorsitzender des neuen Vereins gestern im RP-Gespräch betonte, nur eines: Es gehe nicht gegen irgend jemanden oder irgend was, sondern für etwas — den Erhalt der unverwechselbaren, geschichtsträchtigen — und obendrein wunderschönen Ostkirche nämlich.

Die Pläne des Heimatvereins

Wobei die Kirche als Kirche, also als Gotteshaus im eigentlichen Sinne zu erhalten wohl eine wenig wahrscheinliche Lösung ist. Bekanntlich hat bereits der Heimat- und Verschönerungsverein Pfalzdorf ein umfangreiches Konzept zur Umgestaltung des Kirchengebäudes in ein Heimatmuseum auf die Beine gestellt. Bisher ist das Heimatarchiv im Pfalzdorfer Bahnhof eingerichtet, hat aber viel zu wenig Platz, so dass die Verantwortlichen schon seit längerer Zeit auf der Suche nach geeigneten Räumen sind. Fortgeführt werden soll dann in der Ostkirche die Arbeit des Heimatarchivs, dessen Mitglieder sich weiter an jedem zweiten Donnerstag im Monat treffen — öffentlich für alle Interessierten. Das Archiv soll in der Empore untergebracht werden.

Bemühen wolle man sich, Radwandertouren einzubinden und die gegenüberliegende Gaststätte für das leibliche Wohl zu nutzen, erläuterte Heimatvereins-Vorsitzender Johannes Verhoeven das Konzept bereits vergangenen Sommer in der RP.

Die Rettung

Worum geht es dem Förderverein? Die Kirche vor der Baufälligkeit zu retten, sie in ihrer Substanz zu erhalten. Das soll zum einen durchs Spendenaufkommen geleistet werden — zum anderen aber auch durch eigenen Einsatz. Dem Vorstand gehören ein Architekt, ein Schreiner, ein Maler, ein Kfz-Mechanikermeister an. Genau sieht's so aus: Kirchmeister Horst Johann ist Vorsitzender, Peter Hohl sein Stellvertreter. Außerdem sind Heike Hohl, Wolfgang Göbelsmann, Heinz Thomas, Jörg Blume und Karl-Heinz Augustin dabei. Peter Hohl: "Die Pfälzer sind mit im Boot." Auch darauf kam's den Gründern an.

Und die ließen am Donnerstagabend in Pfalzdorfs Schwarzem Adler keinen Zweifel dran, dass sie nun frisch ans Werk gehen. Damit auch künftig das Schild "Kirchstraße" seine Namensgeberin nicht verliert.

(RP)
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