Kevelaer Ältestes Haus des Landes lädt zum Besuch

Kevelaer · Als das Burghaus te Gesselen in Wetten gebaut wurde, gründete Dschingis Khan seine mongolische Dynastie in China, erreichte Marco Polo Tibet und schlossen die schweizer Eidgenossen ihren ewigen Bund.

 Ludger Holla, Bürgermeister Axel Stibi und Eigentümer Georg Keuck im alten Dachstuhl des historischen Gebäudes.

Ludger Holla, Bürgermeister Axel Stibi und Eigentümer Georg Keuck im alten Dachstuhl des historischen Gebäudes.

Foto: gerhard seybert

Urkundlich erwähnt wurde Haus Te Gesselen erstmals im Jahr 1247 — "damit dürfte es das älteste Haus in ganz Nordrhein-Westfalen sein", sagt Besitzer Georg Keuck. Gemeinsam mit seiner Frau Ursula lädt er alle Interessierten am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 9. September, zu einer Führung durch die alte Wasserburg ein.

Das Haus te Gesselen ist die erste Station einer Radtour, die um 11.30 Uhr am Konzert- und Bühnenhaus in Kevelaer startet. Für 12.15 Uhr erwarten die Keucks ihre Gäste zur einstündigen Führung. Die Besucher dürfen sich auf eine spannende Zeitreise freuen, denn Ursula und Georg Keuck haben viele Geschichten rund um die alten Gemäuer zu erzählen. Sie bewohnen nur das Erdgeschoss des Hauses, die oberen Stockwerke sind noch im ursprünglichen, beziehungsweise restaurierten Zustand.

Besonders beeindruckend ist der Rittersaal mit seinem 1461 eingebauten Kamin, dem Fachwerk und dem "Geheimverlies", das es zu entdecken gilt. Die Gäste können dort eine 500 Jahre alte Truhe, ein Ritterbeil und wertvolle Feuerziegel bestaunen. Der Dachstuhl der Wasserburg wurde nach der Zerstörung des ursprünglichen im Jahr 1584 kunstvoll errichtet. Sein Konstrukteur, ein holländischer Bootsbauer, kam ohne einen einzigen Metallnagel aus: Die massiven Eichenbalken sind komplett mit Holznägeln verzapft. In einem kleinen Museum direkt unter dem Dachstuhl können die Besucher Stücke begutachten, die auf dem zwei Hektar großen Gelände gefunden wurden.

Im Anschluss führt die Tour weiter zum Bauernhofcafé Pellander, zum Schumacher-Stübchen, zum "Kirchturmfriedhof" und zur Großen Seifert-Orgel.

Info Eine Anmeldung für die Radtour ist nicht notwendig. Die Tour inklusive der Führungen ist kostenlos.

(RP/rl)
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