Weeze Airport sorgt für Staus

Weeze · Die Zahl der Passagiere am Flughafen Weeze steigt deutlich. Langsam geraten die Zufahrtsstraßen an ihre Belastungsgrenzen.

2008: Das kostet Parken am Flughafen
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2008: Das kostet Parken am Flughafen

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Foto: AP

Der Airport Weeze wächst weiter. Die Zahl der Fluggäste stieg von Januar bis März erneut. 540 000 Passagiere zählte der Flughafen in dieser Zeit, 24,2 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Im gesamten Jahr rechnet der Flughafen mit 2,7 Millionen Passagieren, das wäre ein Plus von 15 Prozent zum Vorjahr.

Dass der Flughafen so schnell größer wird, ist auf den Straßen im Umkreis zu spüren. "Der Autoverkehr nimmt ständig zu", sagt Weezes stellvertretender Bürgermeister Heinz-Günter Schmidt-Herzog. Denn der Großteil der Fluggäste reist mit dem eigenen Pkw an. "Zu Spitzenzeiten gibt es inzwischen viele Staus", bestätigt Flughafen-Chef Ludger van Bebber. "Im Sommer wird es wohl kritisch."

Planerische Hürden

Entlastung für die Straßen in Weeze ist noch nicht abzusehen. Die geplante Umgehungsstraße im Norden wird noch nicht entstehen. Derzeit läuft das so genannte Linienbestimmungsverfahren beim Landesstraßenbauamt in Wesel, für das aktuell ein Umweltgutachten erstellt wird. Wenn das abgeschlossen ist — frühestens Anfang nächsten Jahres — folgen noch weitere planerische Hürden. Bis zum Baubeginn werden wohl noch Jahre vergehen. In der Zwischenzeit sollte der Kreisverkehr auf der unfallträchtigen Kreuzung Willy-Brandt-Ring/Weller Straße Entlastung schaffen. Doch auch hier gibt es noch keinen Termin für den Bau. Es fehlt Geld. Ein Landeszuschuss von 250 000 Euro ist zwar vom damaligen Finanzminister Helmut Linssen im Februar zugesichert worden. "Uns liegt aber noch nichts vor", sagt Schmidt-Herzog.

Die jetzige Verkehrsanbindung des Airports wurde umgesetzt, als noch viel weniger Passagiere am Niederrhein starteten. "Wir haben das Problem immer wieder angesprochen und früh Prognosen über das Wachstum des Flughafens abgegeben", sagt van Bebber. "Von unserer Seite sind alle Voraussetzungen für den Ausbau gegeben."

Schmidt-Herzog sorgt sich um die Entwicklung in den nächsten Jahren. Denn der Airport wird aller Voraussicht nach weiter wachsen. "Es herrscht Handlungsbedarf", warnt er. "Davon müssen wir auch das Land NRW überzeugen." Ein Verkehrskonzept koste Zeit — das sehe man an den langwierigen Vorbereitungen für die Umgehungsstraße. Deshalb müsse man früh beginnen. "Sonst muss man planen, wenn das Chaos schon da ist."

(RP)
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