Weeze Brand: 300 Schweine verendet

Weeze · In einer Scheune in Weeze-Vorselaer war am Montagabend ein Feuer ausgebrochen. Nachbarn riefen die Feuererwehr, doch für die meisten Tiere kam die Hilfe zu spät. Der Schaden beträgt mindestens 270 000 Euro.

Bilder vom Scheunenbrand in Weeze
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Es ist wohl die längste Nacht seines Lebens gewesen. Robert Angenendt musste hilflos zusehen, wie seine Mastschweine in der brennenden Scheune qualvoll verendeten. Etwa 300 Tiere starben, knapp hundert konnten er und seine Familie sowie Nachbarn retten. Die Scheune ist ausgebrannt. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Schaden auf eine Summe von mindestens 270 000 Euro.

Gegen 21 Uhr hatten Nachbarn das Feuer entdeckt und die Feuerwehr benachrichtigt. Angenendt sowie zahlreiche Nachbarn rannten immer wieder in die brennende Scheune, um die Schweine zu retten. "Es war schrecklich", sagte Angenendt. "Doch ich bin froh, dass wir so viele helfende Hände hatten." Aber das Feuer breitete sich so schnell aus, dass der Einsatzleiter der Feuerwehr Weeze den Helfern verbot, die Scheune weiter zu betreten.

Nach kurzer Zeit stürzte das Dach ein und begrub die Schweine unter sich. "Es gab einen kurzen Aufschrei der Tiere, doch danach war es still", berichtete Angenendt. "Ich denke, sie haben nicht lange gelitten." Die Tiere, die sich zwar ins Freie retten konnten, jedoch zum Teil mit großen Brandverletzungen, mussten vom Kreis-Veterinär notgeschlachtet werden.

100 gerettete Tiere

37 Feuerwehrleute kämpften bis Dienstagvormittag gegen die Flammen. Dem Landwirt blieb nichts anderes übrig, als sich um die rund einhundert geretteten Tiere zu kümmern. "Wir haben sie jetzt in einer anderen Scheune untergebracht", erklärte Angenendt. Der Vorselaerer ist noch immer geschockt. "Das geht mir nahe", sagt er. "Es ist, als würde man ein Familienmitglied verlieren. Wir sind nur froh, dass kein Mensch verletzt wurde." Die Angenendts hatten Glück im Unglück. Durch den Westwind griffen die Flammen nicht auf das Wohnhaus über.

Doch noch einen Tag nach dem Unglück liegen auf dem Hof, den Angenendt gepachtet hat, vereinzelte tote Schweine. "Für die Versicherung muss zunächst alles so bleiben, wie es war", sagt Angenendt. Erst später darf er die 80 bis 90 Kilogramm schweren Mastschweine zur Tierkörperbeseitigungsanstalt fahren. Das Fleisch ist nicht mehr für den Verkauf geeignet. Jedes Schwein hat einen Wert von rund 160 Euro. Am Vormittag gelang es dem Landwirt jedoch noch, zehn Schweine aus der ausgebrannten Scheune zu retten, drei davon mussten anschließend notgeschlachtet werden. Laut Polizeiangaben hat ein technischer Defekt in der Elektrik den folgenreichen Brand in der Scheune verursacht.

(RP/jul)
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