Kevelaer Broccoli und Nudel-Flatrate

Kevelaer · Im Kevelaerer Schulzentrum wurde am Freitag die Mensa eröffnet. Geladene Gäste erfuhren nicht nur viel übers Konzept und staunten über die helle und doch warme Optik des Gebäudes. Sie durften auch kosten.

 Mit Broccoli in der neuen Mensa (v.l.): Bereichsleiter Heinz Thyssen, Sven Wender (18), der sich in der Berufsvorbereitung befindet, Bürgermeister Axel Stibi und Küchenleiter Torsten Borgards.

Mit Broccoli in der neuen Mensa (v.l.): Bereichsleiter Heinz Thyssen, Sven Wender (18), der sich in der Berufsvorbereitung befindet, Bürgermeister Axel Stibi und Küchenleiter Torsten Borgards.

Foto: Jürgen Venn

Schweinelachsröllchen gefüllt mit Spinat und Käse, dazu Mandelbroccoli und Rosmarinkartoffeln. Zum Dessert Crème Caramel. Oder: die Nudel-Flatrate mit Pudding satt. Alle, die gestern zur Einweihung der Mensa im Schulzentrum eingeladen waren, durften erleben, was dort den Haupt- und Realschülern sowie den Gymnasiasten geboten wird. Und das ist eben mal fein, mal bodenständig. Zuständig für die Verköstigung hungriger Schüler sind ab sofort Jugendliche, die mit dem SOS Kinderdorf den Einstieg ins Berufsleben wagen. Eine Ausbildungsküche in einer Mensa — das ist etwas Besonderes. Etwas besonders Gutes, vermittelte die Eröffnungsfeier.

Nach einem Sektempfang (Alkohol gibt's normalerweise in der Mensa nicht) wechselten sich Reden und Musical-Songs, vorgetragen von der AG des Gymnasiums, ab. Den Anfang machten Josie Bruckmann und Vivien Ververgaert mit einem Lied aus "Les Misérables". Kevelaers Bürgermeister Axel Stibi, der jahrelang nicht nur schöne Debatten zum Thema Mensa-Maula miterlebt hat, sprach für den Träger, nämlich die Stadt, die einführenden Worte.

Er begrüßte nicht nur die zahlreichen Ehrengäste und hob die Bedeutung einer gesunden Mahlzeit für junge lernende Menschen hervor. Er nannte auch die Kosten: Rund drei Millionen Euro müssen aufgebracht werden, von denen gerade mal 300 000 Euro das Land übernimmt. Eine Mensa zu installieren ist heute kein Luxus mehr — der zunehmende Ganztag zieht die Notwendigkeit, Kindern während ihrer einstündigen Pause ein warmes Mittagessen anzubieten, mit sich. Falko van den Bruck als Leiter des SOS Kinderdorfs Niederrhein betonte, dass sich in der Mensa schulische und außerschulische Bildung begegnen. Seine Mitarbeiter wollten das Projekt mit den Schülern, Lehrern und Eltern gemeinsam weiterentwickeln. Architekt Josef Dalman dankte dafür, "an der langen Leine gehalten" worden zu sein — er habe große Freiräume gehabt und zuverlässig arbeitende Firmen erlebt. Michael Cuypers wiederum, Leiter der Realschule, sprach im Namen aller drei Schulen. Er stellte fest, dass es nun darum gehe, die anspruchsvollen Bedürfnisse der Schüler zufrieden zu stellen. Immerhin: Schon jetzt haben sich 220 Kinder und Jugendliche zum Mittagessen angemeldet. Das Küchenteam wird sich anstrengen, ihr Vertrauen zu rechtfertigen.

(RP)
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