Weeze Bürgerhaus — darum geht es

Weeze · Die Fraktionen des Weezer Gemeinderats müssen bald entscheiden, ob sie ein 3,5 Millionen Euro teures Veranstaltungshaus wollen. Bürgermeister Ulrich Francken hofft, zumindest die Mehrheit zu überzeugen.

Wenn in diesen Wochen die Weezer Fraktionen über dem Haushaltsplan brüten, werden sie besonders ein Thema intensiv diskutieren: die Frage, ob ein Bürgerhaus gebaut werden soll. Klar positioniert zu diesem Thema hat sich bisher Kämmerer Johannes Peters: nein, weil sich die Gemeinde das 3,5-Millionen-Projekt nicht leisten könne. Und Bürgermeister Ulrich Francken: ja, weil es sich die Weezer Bürger seit Jahren wünschen und das Zinsniveau derzeit besonders günstig ist.

Die SPD, lange Zeit Fürsprecher eines Bürgerhauses, will jetzt dagegen stimmen, weil der Bau zu teuer sei. Wesentlich wird die Entscheidung der CDU-Mehrheitsfraktion sein. Wozu sie sich durchringen, wollen die Christdemokraten nach ihren Haushaltsberatungen am 6. Februar mitteilen.

Nur mit breiter Zustimmung

Worüber wird da eigentlich debattiert? Zum einen natürlich über den Preis. Bisher gibt's einen Ratsbeschluss über 2,947 Millionen — "auf dieser Grundlage könnte ich bauen", sagt Francken. Weil er die Entscheidung in wirtschaftlich schwieriger Zeit aber nicht ohne breite Zustimmung durchdrücken möchte und überdies eine Preiserhöhung ansteht, ist noch nichts sicher. "Ich möchte, weil ein solches Projekt auf die Zukunft ausgerichtet sein muss, umweltfreundliche Erdwärme nutzen. Außerdem ist die Inneneinrichtung noch nicht berücksichtigt." Unterm Strich soll ein Weezer Bürgerhaus für rund 3,5 Millionen Euro zu bauen sein.

Was gibt's für diese Summe? Einen soliden, modernen, vielseitigen Zweckbau nach den Plänen des Düsseldorfer Planers Christoph Parade. Der weiß, für welche Gruppen das Gebäude gedacht ist und was diese brauchen: einen großen Saal für Veranstaltungen mit bis zu 300 (sitzenden) Personen. Eine Bühne, damit von Theater bis Karneval vieles möglich ist. Mobile Trennwände, durch die verschiedene Räume nutzbar werden — vom gemütlichen Familienfeier-Zimmer bis zum Saal. Sogar an eine Freilichtbühne Richtung Park ist gedacht.

Stichwort Park — der gehört quasi dazu, insbesondere dann, wenn es eine Landesförderung für das Projekt geben sollte. Die hatte Regierungspräsident Jürgen Büssow bei seinem jüngsten Weeze-Besuch in Aussicht gestellt (die RP berichtete). Geld kann es aber allenfalls dann geben, wenn ein Gesamtprojekt aus Bahnhofsumfeld/Park und Bürgerhaus entwickelt wird.

Francken vertritt die Ansicht, es gehe auch ohne Förderung: "Wir sollten die Gunst der Stunde nutzen und die Bauleistung dank des niedrigen Zinsniveaus günstig einkaufen." Kollege Michael Pawlowski aus dem Bauamt fügt hinzu: "Da steckt viel Arbeit drin. Viele Menschen haben sich schon für das Projekt eingesetzt."

(RP)
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