Kevelaer Der "Lint" nimmt Anlauf

Kevelaer · Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember übernimmt das Unternehmen NordWestBahn die niederrheinischen Schienenstrecken. Für die Kunden soll's besseren Service bei stabilen Preisen geben.

Auch, wenn künftig nicht mehr "die Bahn" Passagiere über die Schienen zwischen Düsseldorf und Kleve befördert: Den "Niersexpress" wird's weiter geben. Denn so heißt nun mal die linksrheinische Strecke, unabhängig davon, wer seine Fahrzeuge auf die Spur setzt. "Wir gehen davon aus, dass sich gar nicht viel ändert. Schließlich hat nur ein anderes Unternehmen als die Deutsche Bahn den Zuschlag für die Strecke bekommen", meint Hans-Willi Theunissen. Der Betreiber des Bahnhofs Kevelaer (auch zuständig für Xanten) hat schon mit vielen Kunden über das Thema gesprochen.

Keine neuen Fahrpreise

"Die meisten wollen wissen, ob es neue Preise oder einen anderen Fahrplan gibt. Ob die Züge vielleicht nur noch stündlich statt halbstündlich fahren. Aber das ist keinesfalls geplant. Vielmehr haben wir die Hoffnung, dass der Service besser wird." Wie berichtet, übernimmt zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember die Osnabrücker Firma "NordWestBahn" die Niederrhein-Route. Sie wird einen blau-gelben "Lint" einsetzen, der ein Stück länger ist als der "Talent" der Bahn und besser ausgestattet sein soll. Tägliche Reinigung der Züge und moderne Toiletten gehören dazu.

In Weeze gibt's am Bahnhof nur einen Fahrkartenautomaten. Wer persönlich bedient werden möchte, kann ins Reisebüro von Anja Boeijen gehen. "Wir haben von der NordWestbahn noch keine Informationen, aber ich habe bisher nur Positives über die Firma gehört." Auch im Rathaus geht man davon aus, dass die Umstellung problemlos verlaufen wird. Am Gocher Bahnhof arbeitet Stefan Krauhausen aus Weeze. Er freut sich vor allem darauf, dass behinderte und ältere Menschen es künftig leichter haben. "Es gibt keine Stufen mehr vom Bahnsteig in den Zug. Selbst Rollstuhlfahrer müssen nicht um Hilfe bitten."

"DB-Agentur" wird die Verkaufsstelle in Goch ebenso wie die in Kleve und Geldern auch weiterhin heißen. "Das ist ja kein geschützter Name. Den haben wir uns praktisch selbst gegeben", sagt Herbert Mertsch, der die Fahrgäste in Kleve bedient. Mertsch ist ebenfalls voller Hoffnung, glaubt aber nicht, dass das leidige Thema "Verspätungen" vollends zu beheben sein wird. "Das Hauptproblem ist ja, dass die Strecke zwischen Geldern und Kleve eingleisig ist. Wenn es da zu einer Verzögerung kommt, setzt sie sich auch in die andere Fahrtrichtung fort." Allerdings versichert Katrin Hofmann, Pressesprecherin des Osnabrücker Unternehmens, die neuen Loks seien besser motorisiert und könnten Verspätungen auch aufholen. KOMMENTAR

(RP)
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