Weeze Durch den Tunnel zum moderneren Bahnhof

Weeze · Weezes Bauausschuss soll dem Rat letzte Hinweise für den Ausbau des Bahnhofs-Zugangs geben. Noch in diesem Jahr wird ein neuer Weg durch den Park angelegt. Deutsche Bahn baut niveaugleiche Gleise.

 Viele Passagiere haben Probleme beim Besteigen des Zugs, da die Bahnsteigkante zu niedrig ist.

Viele Passagiere haben Probleme beim Besteigen des Zugs, da die Bahnsteigkante zu niedrig ist.

Foto: binn/nik

Mindestens zwei Funktionen hat ein Bahnhof: Er soll die Bürger der Kommune und aus der Nachbarschaft unabhängig vom Auto mobil machen. Zum anderen soll er für Gäste ein attraktives Tor in den Ort darstellen. Mit Besuchern, denen der Niederrhein zum Teil völlig fremd ist, hat insbesondere Weeze regelmäßig zu tun. Der Flughafen bringt zahlreiche internationale Gäste in den Ort. Da möchten sich die Verantwortlichen in Rat und Verwaltung nicht für ihren Bahnhof schämen müssen. Optisch müssen sie es schon jetzt nicht mehr: Der Eigentümer des Bahnhofsgebäudes hat einiges für die Optik des alten Hauses getan. Auch ein modernes Wartehäuschen samt Fahrkartenautomat und Notruftaste ist vorhanden. Nur das Wichtigste fehlt noch: der behindertenfreundliche Zugang. Und der steht jetzt kurz vor der Umsetzung.

 Der Bahnhof von hinten.

Der Bahnhof von hinten.

Foto: binn/nik

Die Deutsche Bahn hat zugesagt, den Bahnsteig niveaugleich mit den Zügen umzubauen und weitere Änderungen durchzuführen. Es wird Zeit, denn Weeze ist im Kreis Kleve Schlusslicht bei der "Modernisierungsoffensive" der Bahn. Für die Erreichbarkeit des Bahnsteigs sieht sich die DB jedoch nicht zuständig — darum sollen sich der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sowie die Gemeinde Weeze kümmern. Ende 2012 hatte der Rat beschlossen, die barrierefreie Wegeführung zum Bahnhof parallel mit den Modernisierungsarbeiten der Deutschen Bahn umzusetzen. Den Großteil des Wege-Projekts — veranschlagt mit 56 000 Euro — finanziert der VRR, die Gemeinde soll sich mit 15 Prozent beteiligen.

Der Weg wird künftig über den Schebeckspfad, durch die Unterführung Karl-Arnold-Straße und durch den Vittinghoff-Schell-Park führen. Die Arbeiten auf dem Schebeckspfad und in der Unterführung beschränken sich auf die Anbringung eines Geländers, außerdem wird es Bänke zum Ausruhen geben. Im Vittinghoff-Schell-Park muss noch ein barrierefreier Weg von der Karl-Arnold-Straße zur Bahnstraße ausgebaut werden.

Im Gespräch mit der RP hatten sich nach Bekanntwerden der Pläne ältere und körperbehinderte Menschen zwiespältig geäußert. Zum einen sind alle Betroffenen froh, wenn endlich etwas geschieht. Bisher sind viele nach Goch oder Kevelaer ausgewichen, wenn sie mit der Bahn fahren wollten. Unpraktisch finden einige jedoch den weiten Weg durch die Unterführung, wenn man zum anderen Gleis muss. Eine Brücke wie etwa in Kevelaer wollten die Weezer aus städtebaulichen Gründen nicht.

In der nächsten Sitzung des Bauausschusses am Dienstag, 19. Februar, ab 18 Uhr im Ratssaal wird das gewählte Material vorgestellt. Laut Verwaltung soll der Weg mit preiswerten und Lärm schluckenden Pflastersteinen erstellt werden.

(RP/ac)
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