Weeze Eine Zeitreise in das Leben des Mittelalters

Weeze · Das "Mittelalterlich Phantasie Spectaculum" lockt in diesen Tagen viele Schaulustige auf den Airport nach Weeze. 1200 Darsteller versetzen sich und die Besucher in eine komplett andere Welt.

 Auch die Kleidung wurde passend zu den Angeboten aus dem Mittelalter gewählt. Für alle Altersklassen war auf dem Airport etwas dabei.

Auch die Kleidung wurde passend zu den Angeboten aus dem Mittelalter gewählt. Für alle Altersklassen war auf dem Airport etwas dabei.

Foto: gerhard Seybert

Eine Gruppe Ritter, Barbaren und Fantasy-Krieger stehen herum und trinken Met. Plötzlich ein Donnern. Ein Flugzeug hebt vom benachbarten Airport ab. Ein Barbar streckt dem eisernen Vogel zur Abschreckung spielerisch seine Axt entgegen. Willkommen beim "Mittelalterlich Phantasie Spectaculum (MPS)".

Am Samstag begann das muntere Treiben aus Vergangenheit, Gegenwart und Fantasie, das noch bis einschließlich Mittwoch, 1. Mai, seine Pforten öffnet. "Hier haben wir gut 1200, bei größeren Örtlichkeiten sogar bis zu 25000 Mitwirkende", erzählte Edwin Ball, MPS-Pressesprecher. "Fürs Mittelalter ist das schon eine ganze Stadt."

Dementsprechend reges Treiben war auch allerorts anzutreffen, bewundernswert dabei ist die große Bandbreite für die ganze Familie. Die Kleinen können auf Ponys reiten, beim Bau einer Flöte zuschauen oder sich von Erzählungen des "verrückten Roderich von Rabensteyn" faszinieren lassen.

Derweil ist Mutter damit beschäftigt, "Traumsteine" bei Stephanie Felling oder Mineralien, Edelsteine und Zauberstäbe beim Mineralienfachhandel Steinehaber zu durchstöbern. Ganz zu schweigen von Lederwaren wie beim "Königlichen Hof Sattler" Sir Friedrich Sestak, der unter anderem bereits Ausstatter für Filmproduktionen war.

Filmreif sind ebenfalls die Schlachten, die auf der Kampfplatzbühne — eine von insgesamt sechs Bühnen — ausgetragen werden. Die Mischung aus aufwendiger Choreographie und augenzwinkerndem Witz ist ein Publikumsrenner. Für die ganze Familie gab es schmissige Gehörgangsverwöhnung nebenan. Zum Beispiel die Band "Saltatio Mortis", die Besucher Michael Hauer aus Köln "außergewöhnlich gut findet." Warum? "Weil die Band zweigleisig fährt und sowohl Rock- als auch Akustikversionen bietet. Und beides hört sich super an."

Wem bei so viel Unterhaltung der Magen knurrt, kann sich glücklich schätzen, denn deftige Spezialitäten wie Hanf-Fladen mit Grillfleisch, Sauerkraut- oder Tomatennudeln und Getränke in verschiedenen Variationen sind erhältlich. Nicht umsonst heißt etwa ein Stand "Gaumenschmaus". Neben einigen fantastischeren Maskenträgern, wie etwa einem aus "World Of Warcraft" stammenden "Lich King" oder gar Gevatter Tod, gespielt von Mirco Lehmann, gibt es zusätzlich noch zahlreiche Campierende.

Wie etwa Linda Schenk, Finja Schlömer und Matthias Köster vom "Heerlager - Die Wetstede Freyen". In Zelten und mittelalterlicher Kleidung leben sie bis Donnerstag direkt auf dem Gelände. "Man ist draußen, kann abschalten und die Gemeinschaft untereinander ist hier klasse", finden sie. Nur mit dem Klischee, dass "so Leute wie wir alle stinken", solle man aufhören, "denn wir waschen uns täglich. Mehrfach."

(cnk)
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