Kevelaer Eltern-Entscheid für die Gesamtschule

Kevelaer · Kevelaer hat die Eltern der Zweit- und Drittklässler gefragt, welche neue Schule sie sich wünschen. Klare Antwort: keine Sekundar-, sondern eine Gesamtschule. Weeze soll eingebunden werden, wenn die dortigen Eltern dies wünschen.

Das Votum fiel erwartungsgemäß eindeutig aus: Die Mehrheit der Kevelaerer Erziehungsberechtigten wünscht sich als Ergänzung des Gymnasiums eine Gesamtschule fürs Kevelaerer Schulzentrum. Das ist das Ergebnis der Elternbefragung, das dem Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstagabend vorgestellt wurde.

Wie Schuldezernent Marc Buchholz der Rheinischen Post erklärte, hätten pro Jahrgang weniger als 30 Mütter oder Väter Interesse an der Sekundarschule gezeigt — 75 wären jedoch nötig, damit die Bezirksregierung die Schule genehmigen würde. Hingegen hätten 128 Eltern von Zweit- und 129 von Drittklässlern sich eindeutig für die Gesamtschule ausgesprochen. Deshalb soll sie auf den Weg gebracht und zum Schuljahr 2014 / 15 eingerichtet werden.

Kevelaer will das Projekt nicht unbedingt alleine stemmen. Vielmehr sollen die Weezer, deren Verbundschule mit Uedem ein Auslaufmodell ist, mitgenommen werden. Konkret: Gedacht ist an einen zweiten Standort der Gesamtschule in Weeze. Buchholz hat mit Weezes Kämmerer und Schulamtsleiter Johannes Peters bereits Kontakt aufgenommen. Am 8. April soll es einen gemeinsamen Schulberatungstermin in Düsseldorf geben.

"Die Weezer werden vermutlich ebenfalls eine Elternbefragung starten", meint der Kevelaerer. Zudem würde ein Runder Tisch aus Vertretern von Verwaltung und Politik, Lehrern und Eltern gebildet. Die in Kevelaer und Weeze vorhandenen Schulräume müssen in den Blick genommen und auf ihre Nutzbarkeit für die Gesamtschule untersucht werden. Dabei ist der Umstand zu berücksichtigen, dass auch die auslaufenden Schulen — Haupt-, Real- und Verbundschule — noch für Jahre Platz in den Gebäuden brauchen.

Buchholz ist froh über das eindeutige Ergebnis der Elternbefragung, das keinen Raum für Abwägungen lässt. Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium hatte eindringlich seine Sorgen formuliert, eine Gesamtschule vor Ort würde dem Gymnasium Schüler wegnehmen und es schwächen, eventuell seinen Bestand sogar gefährden. Generell habe Kevelaer zu wenig Schüler, um zwei Schulen, die aufs Abitur vorbereiten, parallel zu unterhalten. Die Dezernenten der Bezirksregierung hatten bei Informationsveranstaltungen vor Eltern und Politikern jedoch unmissverständlich ausgedrückt, dass sie keine Schulform genehmigen würden, die eine deutliche Mehrzahl der Eltern nicht wolle. Deshalb ist die Sekundarschule, die nur bis zur Klasse 10 geführt wird und mit einem Gymnasium kooperieren muss, kein Thema mehr.

Buchholz stellt fest: "In den beiden angeführten Grundschuljahrgängen wurde die jeweils erforderliche Schülerzahl von 100 deutlich überschritten. Für die Verwaltung ergibt sich hieraus die Verpflichtung, einen Gesamtschul-Errichtungsbeschluss für die im Mai anstehenden Sitzungen der parlamentarischen Gremien der Stadt vorzubereiten. Über die Ergebnisse der Befragung werden die Eltern der Grundschüler in den nächsten Tagen schriftlich informiert."

(RP/rl)
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