Kevelaer Fackelzug und Marschmusik

Kevelaer · Mit dem Großen Zapfenstreich ging am Wochenende die Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährige Löschzug-Jubiläums zu Ende. Viele Kervenheimer demonstrierten dabei ihre Unterstützung für die Retter.

Kervenheim Als sich im Juni 1908 der Kervenheimer Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr gründete, waren Brände in Dörfern oder auf Bauernhöfen noch alltäglich. Doch im Laufe der Jahrzehnte verlagerten sich die Aufgaben der Feuerwehrmänner von Brandeinsätzen zu technischen Hilfsleistungen bei Unfällen oder Unwettern. Der Wichtigkeit dieser freiwillig arbeitenden Kameraden tat dies allerdings keinen Abbruch. So ist der Kervenheimer Löschzug bis heute mit zwei Fahrzeugen und 36 Wehrmännern immer einsatzbereit und feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum.

Nachdem bereits im Juni beim „Tag der offenen Tür“ zahlreiche Bürger am Fest teilhaben konnten, fand nun am Samstagabend der offizielle Festakt zum Ausklang der Jubiläumsfeierlichkeiten statt. Zunächst blickten die Feuerwehrmänner und andere Kervenheimer in einem festlichen Gottesdienst in der St. Antonius-Kirche auf die vergangenen 100 Jahre zurück und demonstrierten dabei ihre feste Verbundenheit zum christlichen Glauben – durch ihren Schutzpatron, den heiligen Florian: Der neue Löschzugwimpel wurde am Ende der Messe von Pfarrer Emil Valasek gesegnet.

Im Anschluss zogen die uniformierten Brandbekämpfer zu ihrem Gerätehaus an der Sonsbecker Straße, wo bereits die Mitglieder des Musikvereins „Concordia Kervenheim“ und des Spielmannszuges der Feuerwehr Kevelaer warteten. Von dort ging es, mittlerweile in der Dunkelheit, gleich weiter in Richtung Burghof. Neben Fackelträgern und Marschmusik begleitete auch eine kalte Herbstluft den rund 70-köpfigen Umzug auf seinem Weg zum traditionellen großen Zapfenstreich auf dem Kervenheimer Burghof. Dort hatten sich schon viele interessierte Bürger versammelt, die gespannt auf den Einzug warteten. Der Zapfenstreich wurde in all seinen typischen Bestandteilen zelebriert: Serenade und Musikgebete zählten ebenso dazu wie die Nationalhymne. Insgesamt sehr militärisch, so dass auch Bürgermeister Dr. Axel Stibi keine Gelegenheit zu Dankesworten fand, sondern stattdessen im Befehlston „Großer Zapfenstreich, wegtreten“, rief. Die immer wieder aufkommende Kritik am Zapfenstreich, die das Zeremoniell als „vordemokratisch“ und „nicht mehr zeitgemäß“ angreift, sollte sicherlich nicht heruntergespielt werden, doch beeindruckend war die Aufführung allemal. Und so gab es beim Auszug der Feuerwehrmänner viel Applaus von den sichtlich begeisterten Zuschauern.

Mit den am Wochenende begangenen Feierlichkeiten klang das Jubiläumsjahr zum „Hundertsten“ aus. Die freiwilligen Löschzugmitglieder um Löschzugführer Hans-Peter Schaap können nun zufrieden auf ein erfolgreich durchgeführtes Jubiläum zurückblicken. Konnten sie sich doch nicht nur als Sicherheitsfaktor für Kervenheim, sondern auch als geselliger Verein mit „gutem Draht“ zum Dorf präsentieren.

(RP)
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